Auch viele Junge wählten die AfD in Sachsen. Ein 19-Jähriger erklärt seine Wahl damit, dass er nicht will, dass Ausländer einfach so Geld bekämen.
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Die AfD jubelt über den Erfolg in Deutschland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Sachsen kommt die AfD auch bei jungen Wählern gut an.
  • Zwei Jugendliche vermuten, dass dies auch am starken Social-Media-Auftritt liegen könne.
  • Ein Wähler sagt, er gab der AfD die Stimme, weil er Freiheit und Frieden wolle.
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Die AfD feiert bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland Erfolge: In Sachsen wird sie zweitstärkste Kraft mit 30,6 Prozent der Stimmen. Die als «gesichert rechtsextrem» eingestufte Partei kommt auch bei Jungen gut an.

Beispielsweise von Niklas erhielt die AfD eine Stimme. Gegenüber «Spiegel» erklärt der 19-Jährige seine Gründe: «Wir wollen Freiheit, wir wollen Frieden, und fertig.» Wer in Deutschland lebe, solle auch hier arbeiten, sagt er. Er finde es «scheisse», dass Leute reinkämen und «einfach so unser Geld nehmen».

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Die AfD verbucht in Ostdeutschland grosse Erfolge.
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Auch bei den Jungen kommt die Partei gut an.
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Er wolle Freiheit und Frieden, begründet ein AfD-Wähler seine Stimme.
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Ein AfD-Gegner hofft, dass die Partei bei den Bundestagswahlen in einem Jahr weniger Zuspruch erhält.

Die AfD setzt sich unter anderem für Remigration ein. So sollen Ausländer oder gar Deutsche mit Migrationshintergrund ausgeschafft werden, auch wenn sie schon jahrelang in Deutschland leben. Auch diesen Punkt befürwortet der 19-jährige Niklas.

Zwei weitere junge Wähler vermuten, dass viele Bürger wegen der Fehler der aktuellen Regierung frustriert sei. Das habe der AfD wohl geholfen. Zudem bringe sich die Partei in den sozialen Medien gut ein und habe vermutlich auch dadurch viele Stimmen erhalten.

Petra (72): Habe Angst davor, was nun mit der AfD kommt

Die 42-jährige Yvonne sagt, sie sei froh, dass die AfD so viele Stimmen erhalten habe. Ihr gefalle, was die Partei anbiete: «Dass weniger Ausländer kommen und sie sich integrieren müssen», das finde sie in Ordnung. Es störe sie nicht, dass die AfD als «gesichert rechtsextrem» eingestuft sei, die Partei stünde bloss für ihre Meinung ein. Und das würden Linke oder die Grünen ja auch tun.

In der sächsischen Stadt Meissen sind einige aber auch schockiert über den Erfolg der AfD. Petra beispielsweise sagt, sie fände es «ganz schlimm», sie habe Angst davor, was nun komme. Dass so viele Junge die Partei wählten, könne sie nicht erklären, so die 72-Jährige. «Vielleicht haben sie alle ihr Gehirn ausgeschaltet.»

Hast du mit dem AfD-Resultat in Ostdeutschland gerechnet?

Der 19-jährige Leon denkt, dass es wieder cool sei, rechts zu sein – «vor allem auf dem Land». Da habe man zwei grosse Neonazis und die anderen fänden es einfach cool, «Ausländer raus» zu grölen.

Peter, 21 Jahre alt, erhofft sich etwas Gutes aus dem Wahlerfolg der AfD: «Ich hoffe, dass sie so viel Mist baut, dass sie bei den Bundestagswahlen nicht mehr so viel Zuspruch erhält. Ich hoffe einfach mal, dass sie es verkackt.»

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