Karin Keller-Sutter lobt Vance für seine Rede – Grüne schäumen
Während Trumps Vize Europa scharf angreift, stellt sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hinter seine Worte. Die Kritik aus der Schweiz folgt umgehend.
![Karin Keller-Sutter Rechnung 2024](https://c.nau.ch/i/qeO5r8/900/karin-keller-sutter-rechnung-2024.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- US-Vizepräsident JD Vance warf den Europäern mangelndes Demokratieverständnis vor.
- Viele europäische Politiker wiesen seine Aussagen entschieden zurück.
- Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter bewertete die Rede hingegen positiv.
Die Rede von US-Vizepräsident JD Vance an auf der Münchner Sicherheitskonferenz war eine beispiellose Abrechnung mit Europa.
Die grösste Bedrohung gehe derzeit nicht Russland oder China aus, sondern von den europäischen Regierungen, befand Vance.
![vance](https://c.nau.ch/i/KWOzkq/900/vance.jpg)
Trumps Vize warnte dabei vor «Zensur». Man müsse den Bürgern erlauben, «die eigene Meinung zu sagen», so Vance. «Es gibt keine Sicherheit, wenn man die Stimmen der eigenen Bevölkerung fürchtet.»
Vance kritisierte indirekt die deutsche Debatte über eine Abgrenzung der AfD. Dazu sagte Vance: «Es gibt keinen Platz für Brandmauern.» Er sprach sich für Dialog aus.
Vor allem deutsche Regierungsmitglieder wiesen die Äusserungen zugunsten der AfD scharf zurück.
Karin Keller-Sutter: Vance-Rede «schweizerisch»
Nun hat sich auch die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu Vances Rede geäussert. Und sich gegen die empörten Reaktionen vieler anderer europäischer Staats- und Regierungschefs gestellt.
In einem Interview mit der Tageszeitung «Le Temps» bezeichnete sie die Rede als «Plädoyer für die direkte Demokratie». Sie teile viele der von Vance erwähnten Werte, sagte die FDP-Politikerin.
Dazu gehörten Werte «wie Freiheit und die Möglichkeit für die Bevölkerung, ihre Meinung zu äussern. Es war ein Plädoyer für die direkte Demokratie. So kann man es lesen», sagte sie gegenüber der Zeitung.
Karin Keller-Sutter weiter: «Es war eine sehr liberale Rede. Es war in gewissem Sinne sehr schweizerisch, als er sagte, man müsse der Bevölkerung zuhören.»
Grüne üben Kritik
Die Aussagen der Bundespräsidentin kommen in der Schweiz nicht überall gut an.
Ihre unterstützenden Worte entsprächen «nicht den Werten und Institutionen der Schweiz», schreiben die Grünen in einer Medienmitteilung. «Und sie isolieren uns von unserer wichtigsten Partnerin, der Europäischen Union.»
![Grüne](https://c.nau.ch/i/ZPPdgb/900/grune.jpg)
Weiter schreibt die Partei: «Frau Bundespräsidentin, für eine derartige Rede, die unsere Nachbarn und europäischen Partner angreift, so viel Wertschätzung auszudrücken, ist der Schweiz nicht würdig.»