Kaum mehr Hoffnung für Dutzende schiffbrüchige Migranten in der Ägäis
Bei einem tragischen Bootsunglück nahe einer griechischen Insel kamen womöglich Dutzende Migranten ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Kürzlich geriet ein mit Migranten beladenes Segelboot in Seenot.
- Nur elf Menschen konnten gerettet werden, mehrere Dutzend gelten als vermisst.
- Die Hoffnung, dass diese noch lebend geborgen werden können, schwindet.
Für die 57 Menschen, die seit dem Untergang eines Segelboots südlich der griechischen Insel Euböa vermisst werden, besteht Medienberichten zufolge kaum noch Hoffnung.
Das Boot war am Dienstagmorgen bei schwerem Sturm mit 68 Insassen an Bord leck geschlagen und gesunken; elf Menschen konnten bis zum späten Abend gerettet werden.
Die Rettungsversuche dauerten am Mittwoch weiter an, doch die Hoffnung schwinde, berichtete die Zeitung «Kathimerini». Auch das Wrack sei bisher nicht gefunden worden.
An Bord sollen viele Frauen und Kinder gewesen sein, hiess es. Nach Angaben Überlebender hatte das Segelboot vom türkischen Izmir aus abgelegt. Keiner der Passagiere sei mit einer Schwimmweste ausgestattet gewesen. Bei den Migranten handele es sich um Menschen aus Afghanistan, Ägypten und dem Iran.
Auch beim Schiffsunglück vor der Insel Samos gab es Stand Mittwoch weiterhin sieben Vermisste. Vier Menschen konnten in den Stunden nach der Havarie noch am Dienstag gerettet worden. Ein Mensch wurde tot geborgen, nach den Vermissten wurde am Mittwoch weiterhin gesucht.
Laut «Kathimerini» liegt die Zahl der ertrunkenen und vermissten Migranten im östlichen Mittelmeer seit Jahresbeginn bei über 300 Menschen und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
2021 waren laut Statistik des UN-Flüchtlingshilfswerks insgesamt 115 Menschen ums Leben gekommen oder konnten nicht gefunden werden. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weitaus höher liegen. Bei den Unglücken ist fast immer unklar, wie viele Menschen sich wirklich an Bord befanden. Die Boote sind meist heillos überfüllt.