Kiew sieht Motiv für Sprengung des Kachowka-Damms bei Russland
Laut der ukrainischen Regierung habe Russland das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Grossoffensive zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew hat Russland nach der Sprengung des Staudamms ein klares Motiv zugeschrieben.
- Es sei ein Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern.
- Zudem beschreibt Kiew die Sprengung als vorsätzliches Verbrechen.
Die Ukraine hat nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden Russland ein klares Motiv zugeschrieben. Russland habe offensichtlich das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Grossoffensive zu schaffen. Das schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter.
Dies sei der Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern und ein vorsätzliches Verbrechen. Russland müsse international als Terrorstaat eingestuft werden. Moskau wiederum gab Kiew die Schuld.
«Auf einem riesigen Territorium wird alles Leben zerstört», schrieb Podoljak. «Viele Ortschaften werden zerstört; der Umwelt wird enormer Schaden zugefügt.» Im Fernsehen fügte er hinzu, dass Russland mit dem Anschlag im umkämpften Gebiet Cherson die Initiative im Krieg wieder an sich reissen und die europäischen Staaten einschüchtern wolle.
Zum grössten Teil von russischen Truppen besetzt
Das Gebiet ist zum grössten Teil von russischen Truppen besetzt. Sie kontrollieren auch das Kraftwerk und damit den Füllstand im Stausee. Die Gebietshauptstadt Cherson ist unter ukrainischer Kontrolle.
Umgesetzt habe die Sprengung des Wasserkraftwerks nach ersten Erkenntnissen die 205. Motorisierte Schützeneinheit der russischen Armee, sagte Podoljak. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte deshalb mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Jeder müsse verstehen, dass es für Moskau keine roten Linien gebe.