Kita Heide-Süd in Halle gewinnt Deutschen Kita-Preis
Gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium hat die Deutschen Kinder- und Jugendstiftung die Kindertagesstätte Heide-Süd zur «Kita des Jahres» gekürt. Das Erfolgskonzept der Einrichtung konzentriert sich ganz auf die Bedürfnisse der über 100 Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Halleschen Kindertagesstätte Heide-Süd gibt es keinen festen Tagesablauf, stattdessen bestimmt jedes Kind seinen ganz eigenen Rhythmus.
Mit diesem Konzept hat die Einrichtung die Jury für den diesjährigen Deutschen Kita-Preis überzeugt.
Damit hat sich die Kita unter rund 750 Einrichtungen und lokalen Bündnissen für den Hauptpreis durchgesetzt, die sich nach Angaben des Bundesfamilienministeriums und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung beworben hatten. Die Auszeichnung wurde am Dienstagabend (16. Mai) in Berlin verliehen.
Selbstbestimmt essen und schlafen
Die 15 Fachkräfte liessen sich in der Betreuung der rund 100 Kinder von deren Interessen und Bedarfen leiten, heisst es weiter in der Jury-Begründung. «Sie ermöglichen ihnen das freie Spielen und sehen sie als eigenständige und kompetente Menschen, die selbstbestimmt ihren Interessen nachgehen können.» Die städtische Einrichtung pflege zudem sehr enge Beziehungen zu den Eltern und beziehe die Familien aktiv in das Kita-Leben ein, hiess es ausserdem.
Das Kind habe das Recht, sich selbstbestimmt auszusuchen, wann es beispielsweise essen oder schlafen wollte, sagte Annett Lange aus dem Leitungsteam der Kita im Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk. Um die Kinder stark zu machen, müsse die Arbeit bedürfnisorientiert sein. Dafür gibt es in der Einrichtung beispielsweise sogenannte Schlaffrauen, die die Kinder in den Schlaf begleiten.
Der Deutsche Kita-Preis wird seit 2018 vergeben. Er soll die Qualität in der frühkindlichen Bildung fördern und das Engagement der Menschen dafür würdigen. Der erste Platz in der Kategorie «Kita des Jahres» ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro dotiert.
Vor der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger hatte die Jury Finalisten auserkoren. Dazu zählte auch die Kita Schackstedter Strolche aus Aschersleben im Salzlandkreis. Sie wurde in der Kategorie «Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres» mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.
Bündnis AG Nordstadt ebenfalls ausgezeichnet
Gewinner in der Kategorie «Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres» ist das niedersächsische Bündnis AG Nordstadt aus Hildesheim. Die Auszeichnung ist ebenfalls mit 25.000 Euro dotiert. Nach Ansicht des Ministeriums und der Stiftung zeigt es eine herausragende Wirkkraft in dem von Armut und Migration geprägten Sozialraum. Besonders gut sei die Zusammenarbeit mit dem kinderärztlichen Dienst und der Uni Hildesheim, hiess es in der Begründung.
Auf dem zweiten Platz der Kategorie «Kita des Jahres» landete neben Einrichtungen in Bayern, Niedersachsen und Rheinlandpfalz auch die Kita Bergfelderweg aus Dresden. Sie erhalten den Angaben zufolge ein Preisgeld von je 10.000 Euro. Alle Finalistinnen und Finalisten erhalten zudem 100 Euro zur Anerkennung der «herausragenden Arbeit», teilten das Ministerium und die Stiftung mit.