Coronavirus: Polizei ermittelt gegen Mitarbeiterin von Impfzentrum
Eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums in Niedersachsen soll bei sechs Impfungen den Impfstoff gegen das Coronavirus mit einer Kochsalzlösung ausgetauscht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen möglicher Körperverletzung ermittelt die Polizei in Niedersachsen gegen eine Frau.
- Sie soll sechs Personen Kochsalzlösung statt Corona-Impfstoff injiziert haben.
- Die Frau gab an, sie habe damit eine zu Boden gefallene Impfstoff-Apmulle ersetzen wollen.
In Niedersachsen ermittelt die Polizei wegen möglicher Körperverletzung gegen eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums. Sie soll bei sechs Impfungen gegen das Coronavirus den Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht haben.
Die Frau gab an, sie habe damit eine zu Boden gefallene Ampulle mit Biontech-Impfstoff ersetzen wollen. Das teilten die Polizeiinspektion Wilhelmshaven und der Landkreis Friesland am Sonntag mit. Eine Gesundheitsgefahr durch die Kochsalzlösung besteht nach Angaben der Behörden nicht.
Mithilfe von Antikörpertests soll nun herausgefunden werden, wer lediglich die Lösung statt des Impfstoffs erhielt. An diesem Tag wurden rund 200 Menschen im Impfzentrum Friesland gegen das Coronavirus geimpft. Der Vorfall ereignete sich demnach am Mittwoch.
«Der Fall ist zutiefst schockierend»
Am Samstag habe dann die Frau, die die Aufgabe hatte, die Spritzen für die Impfungen vorzubereiten, einer Kollegin davon berichtet. Diese habe daraufhin einen Mitarbeiter des Landkreises informierte.
Landrat Sven Ambrosy (SPD) zeigte sich entsetzt: «Dieser Fall ist zutiefst schockierend und für mich hat jetzt oberste Priorität die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu kontaktieren. Und zu verhindern, dass solch ein Vorfall wieder möglich wird», erklärte er.
Da die Frau alleine gehandelt habe, habe er im Impfzentrum «ab sofort ein Vier-Augen-Prinzip vorgegeben. So dass immer zwei Personen gleichzeitig beim Umgang mit den Impfdosen und Aufziehen der Spritzen beteiligt sind».