Köpfe aus Gemüse: Schau zeigt einst bahnbrechende Kunst
Die Ausstellung «Arcimboldo – Bassano – Bruegel. Die Zeiten der Natur» im KHM Wien beleuchtet die neue Sicht auf Mensch und Natur in der Renaissance.

Die Nase ist eine Gurke, die Wange ein Pfirsich, das Kinn eine Birne: Der Maler Guiseppe Arcimboldo (1526–1593) ist weltberühmt für seine aus Gemüse, Früchten und Tieren zusammengesetzten Kopfbilder, die den Betrachter zur genauen Suche nach den einzelnen Elementen einladen.
Der Italiener ist damit einer der Künstler der Renaissance, die Mensch und Natur in einem neuen Licht betrachteten. Das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien demonstriert mit der Ausstellung «Arcimboldo – Bassano – Bruegel.
Die Zeiten der Natur« (11. März – 29. Juni) auf prächtige Weise, wie das damals wachsende Wissen die Einstellung zu Fauna, Flora und zu den Jahreszeiten plötzlich positiv veränderte. Was im Mittelalter oft noch als bedrohlich wahrgenommen wurde, erscheint jetzt als der Rahmen, mit dem der Mensch im Einklang leben sollte.
Natur setzt Grenzen – Botschaft durch Kunst
Von den rund 140 ausgestellten Werken stammen viele vom KHM selbst. Die dichte Präsentation zusammen mit wichtigen Leihgaben öffnet beeindruckend den Blick auf das Thema. Nicht die zuletzt die bekannten Landschaftsbilder Pieter Bruegels des Älteren wie «Die Jäger im Schnee» (1565) unterstreichen eine der wichtigen Botschaften.
«Die Natur setzt uns Grenzen, die es einzuhalten gilt», sagte Daniel Uchtmann von der Kunstvermittlung des Hauses. Zu den weiteren ausgestellten Werken zählt auch «Tote Blauracke» von Albrecht Dürer (1471–1528) und Leonardo da Vincis (1452–1519) Zeichnung «Eichenzweige und Färberginster».