Kreml: Kein Konflikt zwischen Militär und Wagner-Gruppe
Zwischen der Wagner-Gruppe und dem russischen Militär soll es Konflikte geben. Dies bestreitet der Kreml nun.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berichte über Konflikte zwischen dem Militär und Wagner sollen nicht stimmen.
- Laut dem Kreml seien diese ein Erzeugnis der Medien.
- Beide Truppen würden für das Wohl ihrer Heimat kämpfen.
Der Kreml hat Berichte über einen Konflikt zwischen dem russischen Verteidigungsministerium und der privaten Söldnergruppe Wagner im Ukraine-Krieg zurückgewiesen. Solche Mitteilungen zu angeblichen Streitigkeiten seien ein Erzeugnis der Medien. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.
Sowohl die russischen Streitkräfte als auch die private Militärfirma kämpften für das Wohl ihrer Heimat. Dies sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
«Sie (die Heimat) kennt auch ihre Helden, die in unseren Streitkräften dienen und dort Heldenwunder vollbringen. Und sie kennt die Helden von Wagner! Die einen wie die anderen werden uns für immer im Gedächtnis bleiben.»
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte die russische Militärführung wegen Niederlagen und Fehlern in dem am 24. Februar begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder kritisiert.
Kreml bestritt die Existenz von Wagner
Am Freitag ärgerte sich Prigoschin darüber, dass in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums zur Einnahme Soledars kein Wort über Wagner stand. Auf deren Konto gehe der Kampferfolg. Später veröffentlichte das Ministerium eine weitere Mitteilung, in der die Wagner-Kämpfer in den höchsten Tönen gelobt wurden.
Über Jahre hatte der Kreml die Existenz von Wagner erst bestritten. Dann hatte er behauptet, der russische Staat habe mit der Gruppe gar nichts zu tun. Seit einigen Monaten tritt der Putin-Vertraute Prigoschin nun ganz offensiv als Chef der paramilitärischen Organisation in Erscheinung. Er geht etwa in russischen Gefängnissen ein und aus, um dort Gefangene für den Krieg anzuwerben.
Am Samstag sagte Prigoschin in einer Videobotschaft, Wagner sei heute die Privatarmee mit den meisten Erfahrungen weltweit. Die Truppe agiere eigenständig, verfüge auch über Kampfflugzeuge und «Piloten, die keine Angst haben zu sterben»; sie habe Panzer und Artillerie aller Kaliber. Der Erfolg der Wagner-Gruppe basiere auf einem ideal ausgearbeiteten Kommando- und Steuerungssystem.
Jeder habe das Recht, seine Meinung dazu zu sagen, was konkret nötig sei, um eine Kampfaufgabe zu erledigen. Die Offiziere hörten zu, stimmten sich mit den Kämpfern ab und die Führung tausche sich mit den Kommandeuren aus. Wegen einer eisernen Disziplin werde Wagner in der Ukraine auch weiter Fortschritte machen, sagte Prigoschin.