Lago Maggiore: Auch Frau des Kapitäns ist unter den Unfall-Toten
Das Bootsunglück auf dem Lage Maggiore hat mindestens vier Tote gefordert. Jetzt ist klar: Auch die Frau des Kapitäns kam dabei ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem Lago Maggiore sind am Sonntag bei einem Bootsunglück vier Menschen gestorben.
- Unter den Toten befinden sich zwei Italiener, ein Israeli und eine Russin.
- Bei den Italienern handelt es sich laut Medienberichten um Mitarbeiter des Geheimdienstes.
Ein Unwetter verwandelte am Sonntagabend eine fröhliche Geburtstagsparty auf dem Lago Maggiore in ein absolutes Horror-Erlebnis. 25 Personen hatten auf einem angemieteten Hausboot gefeiert, bis heftige Windböen dieses zum Kentern brachten.
21 Passagiere konnten an Land schwimmen oder wurden von den herbeieilenden Rettungsteams aus dem Wasser gefischt. Doch für vier Menschen kam jegliche Hilfe zu spät, sie haben bei dem Bootsunglück auf dem zweitgrössten See Italiens ihr Leben verloren. Das letzte der Opfer wurde erst am Montagmorgen von Tauchern entdeckt und geboren.
Ci sono anche tre agenti dei servizi di intelligence italiani e israeliani tra le quattro vittime dell'affondamento nel lago Maggiore di una barca su cui si stava festeggiando un compleanno. La Procura su eventuali omissioni nella sicurezza o allerte sottovalutate pic.twitter.com/QrMlT3NUwj
— Tg3 (@Tg3web) May 29, 2023
Wie unter anderem der «Spiegel» berichtet, handelt es sich bei den Opfern um zwei Frauen und zwei Männern. Einer der Männer ist ein etwa 50-jähriger Israeli. Das teilte das Aussenministerium des Landes mit. Wie italienische Behörden meldeten, waren zudem ein 62-jähriger Mann und eine 53-jährige Frau ums Leben gekommen, die beide für den italienischen Geheimdienst arbeiteten.
Jetzt ist klar: Die vierte Person, die bei dem Unglück ums Leben kam, war die Frau des Kapitäns – eine 50-jährige Russin. Neben ihm war sie das zweite Besatzungsmitglied des Boots.
Der Kapitän und seine Frau lebten gemeinsam mit ihrem Hund auf dem Boot. Lokalmedien zufolge starb auch das Tier bei dem Unglück.
Windhose für Unglück verantwortlich?
Das Unglück geschah laut den Berichten am Sonntagabend gegen 19 Uhr. Ein Anwohner spricht gegenüber Reportern von «einem wunderschönen Tag», doch plötzlich sei von Mailand her ein grosses Gewitter aufgezogen.
Die Geburtstagsgesellschaft war auf dem Boot etwa 150 Meter vom Ufer entfernt. Heftige Winde und starke, lokale Niederschläge führten schliesslich den bisherigen Erkenntnissen zufolge dazu, dass das Boot kenterte.
Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, sagte vor den Medien, dass der «sehr schwere Vorfall» auf dem See durch eine Windhose ausgelöst wurde. Dieser Theorie widerspricht jedoch Jörg Kachelmann. Auf Twitter schreibt der Wetter-Experte, dass es «kein Wirbelsturm» gewesen sei.
«Wie immer, wenn aufgrund von Fahrlässigkeit Menschenleben verloren werden, gibt es zynische Erfindungen, um das ganze unausweichlich aussehen zu lassen. In diesem Fall ist die Rede vom Wirbelsturm, den natürlich niemand hätte vorhersehen können», so Kachelmann. Währenddessen hat Staatsanwaltschaft eine Untersuchung zum Unglück eingeleitet.