Lauterbach sieht keinen Grund mehr für Verschiebung von Operationen wegen Corona
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine allmähliche Rückkehr der Krankenhäuser zum Regelbetrieb gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- SPD-Politiker hält Krankenhäuser für «hervorragend aufgestellt».
«Niemand sollte einen Krankenhausaufenthalt, der nötig ist, wegen Corona verschieben», sagte Lauterbach am Dienstag im «Morgenmagazin» des ZDF. Es gebe «jetzt keinen Grund mehr», notwendige Eingriffe und Operationen zu verschieben. «Die Krankenhäuser haben sich hervorragend aufgestellt», sagte er.
Die Krisenmassnahmen in den Krankenhäusern wegen der Corona-Pandemie - etwa das Freihalten von Betten und das Verschieben von Operationen - rechtfertigte der SPD-Politiker ausdrücklich. Zwar seien dadurch Belastungen entstanden, sagte er. Diese Belastungen stünden aber «in keinem Verhältnis zu dem, was passiert wäre, wenn wir nicht die erste grosse Welle in Deutschland erfolgreich zurückgedrängt hätten».
Am Vortag war bekannt geworden, dass wegen der Pandemie bis Mitte Juni allein rund 50.000 Krebsoperationen ausgefallen waren - diese Zahl nannte die Deutsche Krebshilfe der «Augsburger Allgemeinen». Die Krebshilfe äusserte die Sorge, dass die Verschiebungen nicht in allen Fällen «auch medizinisch vertretbar» gewesen seien und dass Patienten dadurch einem Risiko ausgesetzt worden seien.