«Le Journal du Dimanche» bekommt rechten Chefredakteur
Das französische «Le Journal du Dimanche» bekommt einen rechten Chefredakteur. Wochenlang hatte die Redaktion gegen ihn gestreikt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im «Le Journal du Dimanche» hat ein Führungswechsel stattgefunden.
- Als Chefredakteur wurde der rechstgesinnte Geoffroy Lejeune eingesetzt.
In Frankreich haben Redakteure des «Le Journal du Dimanche» wochenlang gegen ihren neuen Chef gestreikt – jedoch vergeblich. Sie waren besorgt über einen möglichen Rechtsruck des Blattes, der bereits bei anderen Medien stattgefunden hatte. Der neue Chefredakteur, Geoffroy Lejeune, war zuvor bei einer ultrarechten Zeitschrift tätig und wurde von vielen Journalisten abgelehnt.
Das Team des «Journal du Dimanche» (JDD) teilt mit, dass der neue Chef in eine leere Redaktion kommen würde. Wie die «Tagesschau» berichtet, würden dutzende Journalisten sich weigern, mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie wollen die Zeitung verlassen, heisst es.
Eigentürmer kündigt Weiterbestand von «Le Journal du Dimanche» an
Trotz des heftigen Protests wird die Zeitschrift wieder online und in Papierform erscheinen. Ein Sozialplan wird für diejenigen Journalisten erstellt, die entscheiden, die Zeitung zu verlassen. 94 Prozent der Redaktionsmitarbeiter haben für das Ende des fast sechswöchigen Streiks gestimmt. Nun stehen sie vor der Entscheidung, in einer «entstellten» Redaktion zu bleiben oder zu gehen.
Der Eigentümer, Arnaud Lagardère, besitzt nun nicht nur das JDD, sondern auch weitere Medien. Die Übernahme hat bereits zu Veränderungen und direkten Eingriffen in die Berichterstattung geführt. Dabei geht es auch gegen den erzkonservativen Medienmulti Vincent Bolloré, der bereits den rechtsstehenden TV-Kanal Cnews betreibt.