Zeitung meldet Katzen für Vorstandswahl der Républicains an
Seit Samstag wählen die Mitglieder der französischen Républicains einen neuen Vorstand. Unter den Wählern befinden sich auch zwei Katzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 91'100 Mitglieder der französischen Républicains wählen derzeit einen neuen Vorstand.
- «Le Journal du Dimanche» hat zwei Katzen auf die Wählerliste gesetzt.
- Damit will die Zeitung auf mögliche «falsche Mitglieder» hinweisen.
In Frankreich wählen seit Samstagabend rund 91'100 Mitglieder der konservativen Républicains einen neuen Vorstand. Unter ihnen befinden sich auch ungewöhnliche Wähler – zwei Katzen haben ihre Pfoten im Spiel.
Die Aktion geht auf das Konto der französischen Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Das Blatt hat eigenen Angaben zufolge die zwei Katzen für die Vorstandswahl als Wähler registriert.
Die Begründung: Man habe damit demonstriert, dass Parteimitglieder ohne grossen Aufwand mehrfach abstimmen könnten. Eine Quelle innerhalb der Partei sagte der Zeitung: «Technisch gesehen haben Sie ein Recht auf drei Stimmen pro Person. Es gibt überall falsche Mitglieder.»
Dem Bericht zufolge besagt ein internes Dokument der konservativen Partei, dass die Identität der Mitglieder nur dann überprüft werde, wenn persönliche Daten wie Adresse oder Telefon viermal oder häufiger für verschiedene Mitglieder verwendet würden.
Identitäten werden nicht geprüft
Die Zahl der Anhänger habe sich im Vorlauf der Vorstandswahl deutlich erhöht. Das Blatt selbst registrierte die zwei Katzen mit den Daten einer Journalistin, die für den Versuch Mitglied wurde. Dabei stellt sich heraus: Zu keinem Zeitpunkt seien die Identitäten überprüft worden.
Die Partei reagierte auf Anfrage zunächst nicht. Etwa 91'000 Mitglieder der einstigen Volkspartei in Frankreich sind seit Samstagabend aufgerufen, einen neuen Vorstand zu wählen. Ein Ergebnis wird nach Auszählung der Stimmen ab Sonntagabend erwartet.
Als Favorit gilt der Abgeordnete Éric Ciotti vom rechten Flügel der Partei. Ausserdem treten der liberalkonservative Senator Bruno Retailleau und als Vertreter der sozialen Rechten Generalsekretär Aurélien Pradié an. Erreicht keiner der drei die absolute Mehrheit, will die Partei am kommenden Wochenende eine Stichwahl abhalten.
Bereits bei der parteiinternen Kür der konservativen Kandidatin für den Präsidentschaftswahlkampf hatte es einem Bericht der Plattform «Mediapart» zufolge einen Hund im Wählerverzeichnis gegeben.
