Lebenslang für Anschlag auf russischen Kriegsschriftsteller
Ein Ukrainer wurde in Moskau wegen eines Bombenanschlags auf den russischen Schriftsteller Sachar Prilepin zu lebenslanger Haft verurteilt.
Wegen eines Bombenanschlags auf den russischen Kriegspropagandisten Sachar Prilepin ist ein Ukrainer in Moskau zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Medienberichten befand ein Militärgericht ihn für schuldig, im Mai 2023 im Gebiet Nischny Nowgorord eine Bombe im Auto des Schriftstellers gezündet zu haben. Prilepin überlebte schwer verletzt, sein Fahrer wurde getötet.
Prilepin (48), von dem einige Bücher auf Deutsch erschienen sind, ist ein überzeugter Befürworter des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Der Nationalist hatte neben dem Schreiben schon ab 2017 in den Reihen moskautreuer Kräfte im ukrainischen Donbass gekämpft. Die Verherrlichung des Krieges ist auch literarisch sein Thema.
Tat im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes?
Der 1993 geborene Verurteilte stammt aus der Ostukraine und hat Pässe der Ukraine und Russlands. Er hatte bei seiner Festnahme am Tatort gesagt, er habe sich an Prilepin rächen wollen, weil dieser den Krieg befürworte. Er gestand angeblich auch ein, dass der ukrainische Geheimdienst ihm den Auftrag zu dem Anschlag gegeben habe.
Es war nicht das erste Mal, dass ein Kriegspropagandist in Russland Ziel eines Anschlags wurde. Ebenfalls 2023 starb der prominente Militärblogger Wladlen Tatarski durch eine Explosion in St. Petersburg. 2022 wurde Darja Dugina, Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin, nahe Moskau von einer Autobombe getötet.
Dugina selbst stand wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Propaganda und Falschinformation ebenfalls auf westlichen Sanktionslisten.