Lebenslange Haft für Lieferdienstfahrer wegen Mordes an junger Londoner Lehrerin
Nach dem Aufsehen erregenden Mord an der jungen britischen Grundschullehrerin Sabina Nessa ist ein Lieferdienstfahrer zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Von seiner Strafe wegen des Mordes an Nessa muss der 36-Jährige aus Albanien mindestens 36 Jahre absitzen, wie ein Londoner Gericht heute Freitag entschied. Der Angeklagte hatte sich geweigert, zur Urteilsverkündung vor Gericht zu erscheinen.
Der Lieferdienstfahrer habe eine «wilde», sexuell motivierte Tat begangen, sagte Richter Nigel Sweeney. Die 28-jährige Nessa sei das «vollkommen unschuldige Opfer eines absolut entsetzlichen Mordes» geworden. Der Richter wies darauf hin, dass der Angeklagte in dem Prozess keine Reue gezeigt habe.
Der Täter hatte Nessa in einem Park im Südosten Londons überfallen, als diese gerade auf dem Weg zu einer Freundin war. Er schlug 34 Mal mit einem Warndreieck auf Nessa ein, bis sie bewusstlos war. Dann zog er die junge Frau an eine sichtgeschützte Stelle, entkleidete sie und erwürgte sie, bevor er ihre Leiche mit Pflanzen verbarg.
Einen Tag später, am 18. September, wurde die Leiche entdeckt. Vier Tage nach der Tat wurde der Lieferdienstfahrer gefasst. Die Tat erinnerte an die 33-jährige Londonerin Sarah Everard, die im März 2021 von einem Polizisten vergewaltigt und ermordet worden war. Auch ihr Mörder wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Beide Verbrechen hatten für Empörung gesorgt. Die Behörden gerieten unter Druck, mehr für die Sicherheit von Frauen und Mädchen zu tun. Der Ermittlungsleiter im Mordfall Nessa, Neil John, betonte nach der Urteilsverkündung die «unentwegten Bemühungen» der Londoner Polizei, «Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen und diejenigen, die diese Verbrechen begehen, vor Gericht zu bringen».