Leipziger Buchmesse will für demokratische Werte kämpfen

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Deutschland,

Die Leipziger Buchmesse, ein Zentrum der gelebten Demokratie, öffnet ihre Türen.

Eine Mitarbeiterin bestückt den Stand von Droemer Knaur auf der Leipziger Buchmesse.
Eine Mitarbeiterin bestückt den Stand von Droemer Knaur auf der Leipziger Buchmesse. - Hendrik Schmidt/dpa

«Als Buchmesse setzen wir ausdrücklich auf Vielfalt», sagte die neue Direktorin Astrid Böhmisch am Mittwoch vor Beginn der nach der Frankfurter Buchmesse wichtigsten deutschen Literaturschau. «Freiheit, Demokratie und Diversität sind nicht selbstverständlich, sondern Werte, für die es immer wieder zu kämpfen gilt.» Die Messe von Donnerstag bis Sonntag ist die erste unter Leitung der 49-Jährigen.

Im vergangenen Jahr hatte sich der langjährige Messe-Chef Oliver Zille überraschend zurückgezogen. Im Vergleich zum Vorjahr kann die Messe mit 2085 Ausstellern aus 40 Ländern ein leichtes Plus verzeichnen. Auch bei den Besucherzahlen deutet der Vorverkauf den Angaben zufolge auf eine positive Entwicklung.

Aussteller- und Besucherplus erwartet

Im vergangenen Jahr kamen 274'000 Menschen auf das Gelände. Zudem lockt das Lesefest «Leipzig liest» mit 2800 Veranstaltungen an 300 Orte in der ganzen Stadt. Auf dem Messegelände sind die Manga-Comic-Con seit 10 Jahren und die Antiquariatsmesse seit 30 Jahren dabei.

Zur Eröffnung wurde am Abend der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für Donnerstag zu einem Rundgang angesagt und diskutiert danach mit den Autoren Ingo Schulze und Anne Rabe über den Zustand der Demokratie.

Als Gastland der Messe präsentieren sich in diesem Jahr die Niederlande und Flandern als gemeinsamer Sprach- und Kulturraum unter dem Motto «Alles ausser flach». Die Gäste planen rund 100 Veranstaltungen mit 41 Autorinnen und Autoren.

Kommentare

User #4286 (nicht angemeldet)

Das menschliche Gehirn ist in der Lage, so ziemlich jeden Unsinn zu produzieren, an ihn zu glauben und sich fanatisch Glaubenssätzen und Ideologien zu unterwerfen. Nicht umsonst hat die europäische Aufklärung des 18. Jahrhunderts gefordert, dass der Mensch sich seines Verstandes bedient, um sich aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Dafür wurden in der Folge viele Wege entwickelt. Antike Denker wie Sokrates, Platon und Aristoteles haben diesen Weg schon prägend vorgezeichnet. In Bezug auf unsere heutige hochkomplexe Welt heißt dies, nicht zu schnell Behauptungen und Meldungen zu glauben, die plausibel erscheinen, aber nicht hinreichend belegt bzw. belegbar sind. Die Behauptungen einer Verschwörungstheorie sind nie letztendlich beweisbar oder widerlegbar und können daher auch nicht als Theorie im wissenschaftlichen Sinne, sondern nur als Mythos oder Narrative betrachtet werden. Wir leben in einem Zeitalter des täglichen Informationskonfettis und Informationsoverkills, was vielfach auch Fakedemie, bedeutet. Fake-Meldungen haben sich explosionsartig vermehrt, werden für politisch-manipulative Zwecke eingesetzt, bedrohen die demokratischen Zivilgesellschaften und verwirren vulnerable Personen besonders.

User #1475 (nicht angemeldet)

Linke Demokratie = jeder darf daher kommen und Forderungen stellen?

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