Libyen: Frankreich will Waffenstillstand
Frankreich möchte einen bedingungslosen Waffenstillstand in Libyen. Macron hat betont, dass es keine militärische Lösung des Konflikts gebe.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Emmanuel Macron möchte bedingungslosen Waffenstillstand in Libyen.
- Er schlägt vor, die Waffenstillstandslinie unter internationaler Aufsicht abzugrenzen.
Frankreich hat sich für einen «bedingungslosen Waffenstillstand» in Libyen ausgesprochen. Und sie haben sich für ein Ende der militärischen Offensive des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar gegen die Hauptstadt Tripolis ausgesprochen.
Präsident Emmanuel Macron habe betont, dass es keine militärische Lösung in dem Konflikt gebe. Das tat er während eines Treffens mit dem Chef der international anerkannten libyschen Regierung, Fajis al-Sarradsch. So stand es in einer Mitteilung des Präsidentenpalasts am Mittwoch.
Internationale Aufsicht an der Waffenstillstandslinie in Libyen?
Macron habe seine Unterstützung für die Regierung der Nationalen Einheit von Al-Sarradsch bekräftigt. Die Zivilbevölkerung müsse geschützt werden, so der französische Präsident. Er schlug laut der Mitteilung vor, die Waffenstillstandslinie unter internationaler Aufsicht abzugrenzen.
Es wurde auch diskutiert, in den kommenden Tagen eine Bewertung des Verhaltens bewaffneter Gruppen in dem nordafrikanischen Land durchzuführen. Dies würde man in enger Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen machen.
Truppen von General Haftar hatten am 4. April eine Offensive auf Tripolis begonnen. Dort sitzt die international anerkannte Regierung von al-Sarradsch.
In Libyen herrscht seit 2011 Chaos. Das war nach einem von der Nato unterstützten Volksaufstand und dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
Al-Sarradsch erwartet klare Position von Frankreich
General Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens. Er wird unter anderem von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Ägypten, Saudi-Arabien, Russland und auch Frankreich unterstützt.
Man erwarte nun von Frankreich, dass es in Zukunft eine klarere Position einnehme. Dies sagte Al-Sarradsch nach dem Treffen mit Macron im Gespräch mit dem Sender France 24. Der Friedensprozess habe sich nach Haftars Offensive komplett verändert und sei schwieriger geworden.