Litauen: Erneut Proteste gegen Regierungsbündnis
In Litauen protestierten erneut Tausende gegen die neue Regierung. Dort ist eine Partei vertreten, deren Anführer wegen Antisemitismus vor Gericht steht.
In Litauen haben erneut Tausende Menschen gegen die vom neu ernannten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Gintautas Paluckas geführte Dreiparteien-Regierung protestiert.
Vor dem Parlament in Vilnius demonstrierten sie bei einer abendlichen Kundgebung gegen die Aufnahme der populistischen Partei Morgenröte von Nemunas in die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes. Deren Vorsitzender steht wegen mutmasslich antisemitischer Kommentare vor Gericht. Dies sorgte in Litauen und international für viel Kritik – auch in Deutschland. Es war bereits der zweite Protest gegen das umstrittene Regierungsbündnis.
Gut dreieinhalb Wochen nach der Parlamentswahl war Paluckas zuvor von Staatspräsident Gitanas Nauseda zum neuen Ministerpräsidenten ernannt worden. Der 45-Jährige muss sich nun mit seinem noch zu nominierenden Kabinett und seinem Regierungsprogramm einer weiteren Abstimmung im Parlament stellen.