In Spanien sind die Lkw-Fahrer erneut wegen der hohen Benzinpreise in Streik getreten. Derzeit gebe es aber noch keine nennenswerten Verzögerungen.
In Spanien streiken die LKW-Fahrer und blockieren wichtige Strassen.
In Spanien streiken die LKW-Fahrer und blockieren wichtige Strassen. - Isabel Infantes/EUROPA PRESS/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien streiken erneut die Lkw-Fahrer wegen der hohen Benzinpreise.
  • Rund 1500 Fahrer protestierten am Montag im Zentrum von Madrid.
  • Bereits im Frühling sorgten die Streiks für eine drastische Versorgungskrise.
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Nach einem folgenschweren Ausstand im Frühjahr sind die Lastwagenfahrer in Spanien wieder in einen unbefristeten Streik getreten. Am ersten Tag der Arbeitsniederlegungen am Montag protestierten rund 1500 Lkw-Fahrer im Zentrum der Hauptstadt Madrid. Dies gegen die Steigerung der Spritpreise und anderer Kosten, die unter anderem auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen ist.

Nennenswerte Zwischenfälle oder Verzögerungen im Güterverkehr gab es allerdings noch nicht, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien berichteten. Auch Transportministerin Raquel Sánchez sprach von «Normalität». «Die meisten Spediteure arbeiten normal», sagte sie. Die Ministerin warnte vor Gewalt gegen Streikbrecher.

Zum Streik hatte die Nationale Plattform für die Verteidigung des Transportsektors aufgerufen, die vor allem Kleinspediteure vertritt. Die Organisation hatte mit ihrem Streik Spanien im Frühling mit Blockaden von Autobahnen, Innenstädten, Grossmärkten und Häfen 20 Tage lang weitgehend lahmgelegt. Es gab eine zum Teil drastische Versorgungskrise.

Besonders waren damals Milch, Obst und Joghurt knapp geworden. Wegen der Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen mussten einige Lebensmittelfabriken zeitweilig schliessen.

Streik-Ende nach Kostenkontrollgesetz

Der Streik wurde damals beendet, nachdem die Zentralregierung ein Kostenkontrollgesetz zugesagt hatte. Dieses verpflichtete unter anderem die Verlader dazu, einen ausreichenden Preis zu zahlen, damit die Spediteure nicht mit Verlust arbeiten. Das Gesetz wurde im Sommer verabschiedet.

Der Vorsitzende der Transport-Plattform, Manuel Hernández, klagte jedoch, das Abkommen werde nicht eingehalten. Dafür müsse die Regierung sorgen, forderte er.

«Wir wollen der Wirtschaft nicht Schaden zufügen, aber die Gesellschaft muss verstehen, dass wir täglich Geld verlieren.» Hernández rief Landwirte und andere Sektoren, die ebenfalls stark unter den steigenden Kosten leiden, dazu auf, sich dem Streik anzuschliessen.

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