London: Russische Kriegsgegner sabotieren Schienennetze
Dem britischen Geheimdienst zufolge haben russische Kriegsgegner in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Kriegsgegner sollen wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert haben.
- Die russische Armee ist enorm abhängig von dem Netz, um Truppen in die Ukraine zu bringen.
Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert.
Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfes unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens «Stop the Wagons» bekannt habe. Das hiess es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Aktionen seien Teil eines grösseren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus. Die russische Armee sei enorm abhängig von dem mehr als 33'000 Schienenkilometer umfassenden Netz in Russland. Auf diesem Weg transportiert sie ihre Einheiten in die Ukraine.
Regierung besorgt über Sabotagen
Da viele Strecken isoliert durch kaum besiedelte Gegenden führten, sei es schwierig, sie gegen Sabotage abzusichern. Das hiess es von den Briten. Die russische Führung werde zunehmend besorgt darüber sein, dass selbst eine kleine Gruppe von Bürgern den Krieg so vehement ablehne, dass sie auf physische Sabotage zurückzugreife.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.