Ukraine-Krieg: Zahlreiche Beamte in Moskau flüchten vor Mobilmachung
Laut Medienberichten flüchten zahlreiche niedrige Beamte wegen der Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg aus Russland. Vor allem IT-Spezialisten verlassen das Land.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte niedrige Beamte fliehen offenbar vor der Teilmobilmachung aus Russland.
- Vor allem IT-Spezialisten reisen nach Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan aus.
- Bei der Moskauer Stadtverwaltung ist die Arbeit in mehreren Abteilungen nun unmöglich.
Beamte der Moskauer Stadtverwaltung und föderaler Behörden in der russischen Hauptstadt fliehen einem Medienbericht zufolge vor der Teilmobilmachung im Land.
«In einigen Abteilungen beläuft sich die Zahl der Mitarbeiter, die Russland verlassen haben, auf 20 bis 30 Prozent aller Angestellten.» Das berichtete das Internetportal «Wjorstka» am Dienstag über den Ukraine-Krieg.
Vor allem IT-Spezialisten verliessen das Land in Richtung der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan, heisst es. Hintergrund ist demnach, dass gerade auf unterer Verwaltungsebene viele Beamte keinen Schutz vor der Einberufung als «unabkömmliche» Kader bekämen.
Die Fluchtbewegung hat dem Bericht zufolge dazu geführt, dass die Arbeit in mehreren Abteilungen paralysiert ist. Als Beispiele werden die Wohnungsverwaltung, das Gesundheitsamt und das Bildungsreferat angeführt. Der Personalmangel soll auch in Einrichtungen, die föderalen Ministerien unterstellt sind, spürbar sein.
Die Panik bei den männlichen Mitarbeitern der Moskauer Stadtverwaltung und föderalen Behörden begann nach dem Tod eines Abteilungsleiters. Der Mitarbeiter aus dem Moskauer Rathaus starb im Ukraine-Krieg nur wenige Tage nach der Teilmobilmachung. Sein Tod löste landesweit Schlagzeilen aus.
Die politische und militärische Führung in Moskau hat mehreren Kategorien russischer Bürger versprochen, sie von der Einberufung auszunehmen. IT-Spezialisten zählen eigentlich dazu, allerdings ist der Nachweis mit bürokratischen Hindernissen verbunden. Offiziell haben die russischen Behörden den Bericht über die Flucht von Beamten nicht kommentiert.