London: Russland setzt in Ukraine jahrzehntealte Panzer ein
Wegen Materialmangel ersetzt Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zerstörte Fahrzeuge durch jahrzehntealte Modelle.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Monaten soll Russland zerstörte Panzer durch teils jahrzehntealtes Gerät ersetzen.
- So lautet die Einschätzung des britischen Geheimdienstes.
- Die Fahrzeuge weisen demnach viele Schwachstellen auf.
Bereits seit Monaten ersetzt Moskau laut britischem Geheimdienst zerstörte Kampfpanzer durch zum Teil jahrzehntealtes Gerät. Die Fahrzeuge wiesen demnach viele Schwachstellen auf.
Zuletzt seien sogar Transportpanzer des sowjetischen Typs BTR-50 in der Ukraine eingesetzt worden, die seit 1954 hergestellt wurden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Zerstörte Kampfpanzer würden bereits seit Monaten durch alte Modelle des Typs T-62 ersetzt. Selbst die 1. Gardepanzerarmee, eine der prestigeträchtigsten Einheiten, habe solche Panzer erhalten, um ihre Verluste an modernen Panzern auszugleichen.
Viele Schwachstellen
«Seit Sommer 2022 wurden etwa 800 T-62 aus den Lagern geholt», hiess es in London weiter. «Einige haben verbesserte Visiersysteme erhalten, die ihre Wirksamkeit bei Nacht höchstwahrscheinlich verbessern.» Allerdings hätten die Fahrzeuge viele Schwachstellen, so fehle eine moderne Reaktivpanzerung.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.