London schliesst Greenpeace nach Protestaktion aus
Greenpeace-Aktivisten verhüllten Premierminister Rishi Sunaks Haus in dessen Abwesenheit schwarz. Nun wurde Greenpeace vom Umweltministerium ausgeladen.
Das Wichtigste in Kürze
- Greenpeace-Aktivisten verhüllten ein Haus des britischen Premiers Rishi Sunak schwarz.
- Sie demonstrierten gegen die Vergabe neuer Bohrlizenzen von der Regierung.
- Infolgedessen lud das britische Umweltministerium Greenpeace von Diskussionen aus.
Nach einer Demonstration von Greenpeace-Aktivisten auf einem Privathaus von Premier Rishi Sunak gegen die britische Energiepolitik setzt die Regierung die Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation aus.
«Selbstverständlich sind wir der Meinung, dass Personen, denen Gesetzesverstösse vorgeworfen werden, nicht bei Diskussionen mit der Regierung mit am Tisch sitzen sollten», sagte Sunaks Sprecher am Montag.
Protest gegen neu vergebene Bohrlizenzen
Dass das Umweltministerium mit Greenpeace spreche, sei nicht ungewöhnlich. «Aber angesichts ihrer Aktionen und der Festnahmen vergangene Woche halten wir es eindeutig nicht für angebracht, sie zu beteiligen.»
Vergangene Woche hatten vier Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace Sunaks Haus in seinem nordenglischen Wahlkreis aus Protest gegen neue Lizenzen für die Öl- und Gasförderung in der Nordsee teilweise mit schwarzem Stoff verhüllt. Dazu waren sie auf das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes geklettert. Sunak und seine Familie waren zum Zeitpunkt des Vorfalls im Urlaub.
Forderungen nach Schutz von Privatsphäre für Politiker
Greenpeace betonte, die Organisation habe sichergestellt, dass während des Protests niemand zu Hause war. Die Polizei nahm insgesamt fünf Menschen vorübergehend fest. Nach der Aktion kamen neue Forderungen auf, die Privatsphäre von Politikern besser zu schützen.
Greenpeace warf der Regierung eine «Bunkermentalität» vor. «Den Kopf in den Sand zu stecken, wird die Klimakrise nicht vorübergehen lassen», sagte der Co-Chef der Organisation in Grossbritannien, Will McCallum. «Gerade weil die Regierung zivilgesellschaftlichen Gruppen wie Greenpeace praktisch die Tür zugeschlagen hat und Warnungen der Vereinten Nationen, ihrer eigenen Berater und der Internationalen Energieagentur ignoriert hat, müssen wir auf die Art und Weise protestieren, wie wir es tun.»