London: Ukraine-Krieg ist für Moskau kostspielig und schädlich
Ein halbes Jahr nachdem der Ukraine-Krieg begonnen hat, hat Grossbritannien den Angreifern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss dem britischen Geheimdienst läuft der russische Angriffskrieg nicht nach Plan.
- Das Unterfangen sei für den Kreml teuer und bringe auch langfristig kaum Vorteile.
- Die ursprünglichen Pläne, Kiew einzunehmen, habe man schnell verworfen.
«Operativ leidet Russland unter einem Mangel an Munition, Fahrzeugen und Personal.» Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.
Die Moral sei in vielen Teilen schlecht und die Armee erheblich eingeschränkt. Russlands diplomatische Macht sei gesunken und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten seien düster. «Die Donbass-Offensive macht minimale Fortschritte, und Russland erwartet einen schweren ukrainischen Gegenangriff», hiess es weiter.
Das britische Fazit: «Nach sechs Monaten hat sich Russlands Krieg als kostspielig und strategisch schädlich erwiesen.»
Ukraine-Krieg: Ursprüngliche russische Ziele unerreichbar
Dem Kreml sei seit April bewusst, dass die Ziele, die ukrainische Regierung zu stürzen und grosse Teile des Landes zu besetzen, gescheitert seien. Seitdem verfolge Moskau bescheidenere Pläne in der Ost- und Südukraine.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Verlauf im Ukraine-Krieg. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.