London will fünf Milliarden Pfund mehr für Militär ausgeben
Der Ukraine-Krieg und andere aktuelle Krisen betreffen auch Grossbritannien. London reagiert und will die Militärausgaben deutlich erhöhen.
Das Wichtigste in Kürze
- London investiert in den nächsten zwei Jahren fünf Milliarden Pfund mehr ins Militär.
- Das hat die britische Regierung am Montag bekannt gegeben.
- Grund dafür sind aktuelle Krisen wie der Ukraine-Krieg.
Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine und weltweiter Krisen will Grossbritannien seine Verteidigungsausgaben weiter erhöhen. In den kommenden beiden Jahren sollen knapp fünf Milliarden Pfund (rund 5,5 Mrd. Franken) zusätzlich in die Streitkräfte investiert werden. Das gab die Regierung am Montag bekannt.
Von der Summe sollen rund drei Milliarden Pfund in nukleare Verteidigungsvorhaben wie das Sicherheitsbündnis Aukus mit den USA und Australien fliessen. Etwa 1,9 Milliarden Pfund sind für die Auffüllung der Munitionsvorräte vorgesehen. Der Bestand war wegen der Unterstützung der Ukraine zuletzt stark gesunken.
Premier Sunak reist am Montag in die USA
«Da die Welt unbeständiger und der Wettbewerb zwischen den Staaten intensiver wird, muss Grossbritannien bereit sein, sich zu behaupten», sagte Premierminister Rishi Sunak.
Er reiste am Montag in die USA, wo er sich mit US-Präsident Joe Biden und dem australischen Regierungschef Anthony Albanese treffen will.
Sunak sagte, mit der Erhöhung stiegen die Rüstungsausgaben von zuletzt 2 Prozent bis 2025 auf 2,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ziel seien 2,5 Prozent. Verteidigungsminister Ben Wallace hatte Medienberichten zufolge eine Erhöhung auf 3 Prozent gefordert.
London hatte erst Ende 2020 die höchsten Rüstungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges angekündigt. Nach Ansicht von Kritikern befindet sich die Armee allerdings in marodem Zustand. Grossbritannien ist einer der grössten Unterstützer der Ukraine.
Sunak will Biden nach Nordirland einladen
Der britische Premierminister Rishi Sunak will US-Präsident Joe Biden zum 25. Jahrestag des Karfreitags-Abkommens im kommenden Monat nach Nordirland einladen.
«Hoffentlich kann er es einrichten», sagte der konservative Regierungschef am Montag auf dem Flug zu einem Treffen mit Biden in der Grossstadt San Diego an der Westküste der Vereinigten Staaten.
«Wir haben diesen sehr wichtigen Meilenstein zu gedenken und zu feiern, den 25. Jahrestag.» Die Familie des US-Präsidenten hat irische Wurzeln, was Biden auch gern betont.
Die britische Nachrichtenagentur PA meldete, dass Mitarbeiter des Secret Service und des Weissen Hauses bereits die Hauptstädte von Nordirland und Irland, Belfast und Dublin, zur Vorbereitung eines möglichen Besuchs besucht hätten.
Mit dem Karfreitagsabkommen vom 10. April 1998 wurde in Nordirland der jahrzehntelange Bürgerkrieg zwischen protestantischen Anhängern der Union mit Grossbritannien und katholischen Befürwortern einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland beendet.