Lufthansa fordert 740'000 Euro von «Letzter Generation»
Die Lufthansa verlangt 740'000 Euro Schadensersatz von der «Letzten Generation». Die Klima-Aktivisten hatten dreimal Rollfelder deutscher Flughäfen blockiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Eurowings fordert im Namen der Lufthansa-Töchter 740'000 Euro von «Die letzte Generation».
- Die Klima-Aktivisten hatten in Berlin und Hamburg Rollfelder an Flughäfen blockiert.
- Der Bundesverkehrsminister begrüsst die Schadensersatzforderungen der Airline.
Die Lufthansa macht Schadensersatz in Höhe von 740'000 Euro (rund 702'000 Franken) bei den Klima-Aktivisten der «Letzten Generation» geltend. Ungefähr so hoch soll der Schaden sein, den die Gruppe durch drei Besetzungen von Rollfeldern verursacht habe.
Erstmals für Verspätungen und Ausfälle gesorgt hatten die festgeklebten Aktivisten im November 2022 am Flughafen Berlin-Brandenburg. Rund 5000 Fluggäste und 35 Flüge waren betroffen.
Am 13. Juli 2023 folgte dann die Rollfeld-Besetzung der Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf. Betroffen waren an dem Tag insgesamt 81 Flüge und 11'500 Passagiere von LH, Eurowings und Swiss (Lufthansa-Gruppe).
Schon im Dezember des letzten Jahres hiess es, dass die Lufthansa eine Schadenersatzforderung gegen die Klima-Kleber prüft. Nun berichtet die «Bild» von der «Abschluss-Rechnung». Demnach fordert die Airline Eurowings für alle Lufthansa-Töchter insgesamt 740'000 Euro für Flugausfälle, Verspätungen und umgeleitete Flüge.
Im Detail wird die Rechnung demnach wie folgt aufgeteilt:
Schaden bisher am Flughafen Hamburg: Insgesamt zehn Beschuldigten wurden die Aufforderungsschreiben zur Zahlung von 400'000 Euro zugestellt.
Schaden bisher am Flughafen Düsseldorf: 220'000 Euro
Schaden am Flughafen BER: Sechs Beschuldigte haben bereits Aufforderungen zur Zahlung in Höhe von 120'000 Euro bekommen. Laut dem Bericht hat bislang aber keiner der Klima-Kleber gezahlt. Fünf Beschuldigte sollen sich per Anwalt gemeldet haben, bei einem werde nach Fristablauf ein gerichtlicher Mahnbescheid beantragt, heisst es.
Minister zeigt Verständnis für Lufthansa
Gegenüber der Boulevard-Zeitung begrüsst Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Schadenersatzforderung der Lufthansa: «Blockaden von Flughäfen mit dem Ziel, die dortigen Abläufe zu stören, überschreiten bei Weitem die Grenzen des legitimen Protests.»
Wissing betont, dass diese Blockaden auch «keine Bagatelldelikte» seien. «Menschen werden potenziell gefährdet und es entstehen grosse wirtschaftliche Schäden.» Der deutsche Verkehrsminister betont, dass die Regierung daran arbeite, das Strafrecht zu verschärfen.