Lufthansa-Konzept sieht Abbau von Jobs vor
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lufthansa will 500 Millionen für die Alitalia bieten.
- Zudem will sie 6000 Stellen abbauen und Mittel- sowie Kurzstreckenflüge streichen.
- Heute Abend läuft die Bieterfrist der insolventen Fluglinie ab.
Die Lufthansa will einem Bericht zufolge 500 Millionen Euro für Teile der insolventen Fluglinie Alitalia bieten. Das schrieb die italienische Zeitung «Corriere della Sera» am Montag unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Personen. Der Plan enthalte zudem den Abbau von rund 6000 Arbeitsplätzen sowie die Streichung von Kurz- und Mittelstreckenflügen. Ein Lufthansa-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Alitalia-Sprecher sagte auf Nachfrage: «Weder bestätigen noch dementieren wir den Bericht». Vor Ablauf der Bieterfrist am Abend werde es keinen Kommentar geben.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte nach der angekündigten Übernahme von grossen Teilen der insolventen Air Berlin vergangene Woche Interesse an einer «neu aufgestellten Alitalia» bekundet, nicht aber an dem Unternehmen im derzeitigen Zustand. Als Ganzes gilt die Fluggesellschaft als unsanierbar.
Die einstige Staatslinie steckt seit Jahren in der Krise, im Mai hatte sie Insolvenz angemeldet. Die Regierung in Rom will verhindern, dass das Unternehmen mit mehr als 11 000 Mitarbeitern zerschlagen wird. Um den Flugbetrieb zu gewährleisten, hatte das Kabinett am Freitag beschlossen, die Laufzeit des Brückenkredits für die insolvente Fluggesellschaft von November in diesem Jahr auf September 2018 auszuweiten. Auch die Frist für den endgültigen Abschluss des Verkaufsprozesses wurde verschoben: Ende April 2018 soll alles unter Dach und Fach sein.