Lufthansa-Konzern spart wegen Virus Kosten – Swiss prüft Massnahmen
Das sich weiter ausbreitende Coronavirus hat auch starke Auswirkungen auf die Wirtschaft. Deshalb will der Lufthansa-Konzern nun Kosten sparen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus hat auch einen starken Einfluss auf die Wirtschaft.
- Deshalb will der Lufthansa-Konzern nun Kosten sparen.
- Auch bei der Swiss werden Massnahmen geprüft.
Der Lufthansa-Konzern will wegen der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus auf die Kostenbremse treten. Auch bei der Lufthansa-Tochter Swiss werden derzeit Massnahmen geprüft, wie eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage erklärte.
Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister kündigte am Dienstag in einem Interview mit dem «Handelsblatt» personelle Sparmassnahmen an. So müssten Neubesetzungen ausgesetzt oder verschoben werden. «Wir werden ausserdem auch nicht verhindern können, einzelne Projekte zu streichen. Und in der Verwaltung bei den Ausgaben zu sparen», sagte Hohmeister gegenüber der deutschen Wirtschaftszeitung.
Optionen zur Arbeitszeitreduktion
Die zum Lufthansa-Konzern gehörende Swiss biete derzeit «nach Möglichkeit» kurzfristig umsetzbare Optionen zur Arbeitszeitreduktion für das fliegende Personal an. So zum Beispiel unbezahlter Urlaub oder Teilzeitarbeit, ergänzte die Swiss-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP am Dienstagabend. «Weitere Massnahmen werden derzeit geprüft, sind jedoch abhängig von der weiteren Entwicklung der sehr dynamischen Situation.»
Im Hinblick auf den Swiss-Flugplan gebe es derzeit keine Änderungen, hiess es bei der Swiss weiter. Wie bekannt, setzt die Fluglinie alle Flüge zum chinesischen Festland bis zum Ende des Winterflugplans – also bis zum 28. März – aus. Hongkong werde zudem im Monat März mit einer A340 anstatt einer Boeing 777 bedient, hiess es.
Lufthansa stockt Frachtflüge auf
Der Lufthansa-Konzern stockt derweil seine Frachtflüge nach China wieder auf. Zum Sonntag werde das Angebot um einen Umlauf auf dann acht wöchentliche Frachtverbindungen ausgebaut. Dies kündigte ein Sprecher der Lufthansa Cargo AG am Dienstag an. «Mit unserem Sonderflugplan können wir flexibel auf die Nachfrage reagieren», sagte er zur Begründung.
Zunächst hatte der Konzern wegen des neuartigen Coronavirus für seine sämtlichen Fluggesellschaften die Passagierflüge zum chinesischen Festland gestrichen. Die Frachttochter Lufthansa Cargo hatte ein Minimalangebot von fünf Umläufen pro Woche aufrechterhalten. Zuletzt stockten stockte sie auf sieben Hin- und Rückflüge auf. Das ist allerdings noch weit vom Normalmass mit 15 Umläufen entfernt.
Keine Angaben zu wirtschaftlichen Folgen
Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie äusserte sich der Lufthansa-Konzern erneut nicht detailliert. «Flüge nach Festland-China auszusetzen schmerzt, und das hat natürlich auch deutliche wirtschaftliche Folgen für uns und andere Industrien», sagte Hohmeister. Genaue Zahlen wolle Lufthansa erst am 19. März auf der Bilanzpressekonferenz bekanntgeben.