Lufthansa plant Corona-Schnelltests für Passagiere
Die Lufthansa will auf interkontinentalen Strecken wieder mehr Flugreisen ermöglichen. Verbindliche Corona-Schnelltests unmittelbar vor dem Abflug sind geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit verbindlichen Corona-Schnelltests will die Lufthansa das Fliegen wieder ermöglichen.
- Negative Testergebnisse sollten die Passagiere von Einreiseverboten befreien.
Zunächst geht es um ein Pilotprojekt auf einigen Verbindungen in die USA, das noch im Oktober starten soll. Dies erklärte ein Sprecher am Donnerstag in Frankfurt. Negative Testergebnisse sollten die Passagiere von den geltenden bilateralen Einreiseverboten befreien. Dazu bräuchte es auch die Zustimmung der beteiligten Regierungen.
Die Luftverkehrsbranche sieht die Tests auch als Alternative zu den beispielsweise in Deutschland geplanten Quarantänevorschriften bei Einreisen aus Risikogebieten. Der Airlineverband IATA geht davon aus, dass Antigen-Tests zum Stückpreis unter 10 Euro erhältlich sein werden. Die Ergebnisse sollen innert 15 Minuten vorliegen.
Kosten soll der Staat tragen
Medizinisches Personal sei nicht nötig. IATA-Präsident Alexandre de Juniac hatte sich am Dienstag für eine Testpflicht auf sämtlichen Flügen ausgesprochen. Die Kosten sollen von staatlicher Seite getragen werden.
«Wir arbeiten konkret mit Partnern in den USA an transatlantischen Pilotstrecken. Das soll unseren Kunden und uns Erfahrungen im Umgang mit Schnelltests liefern. Ausserdem können wir Erfahrungen sammeln zum Reisen unter von Coronaprävention bestimmten Massnahmen», sagte der Sprecher der Lufthansa.
Test bei Lufthansa möglicherweise von Roche
Man stehe mit mehreren Pharmaherstellern und Dienstleistern im Kontakt. Konkret wurden Roche und Abbott genannt. In den nächsten Wochen sollten erste Chargen bestellt und den Kunden angeboten werden.
Lufthansa will die Tests voraussichtlich nicht mit eigenem Personal durchführen. Schon bislang hat das Unternehmen bei den freiwilligen Tests am Frankfurter Flughafen auf die Dienste des Anbieters Centogene zurückgegriffen. Denkbar ist auch eine Verlagerung der Kosten auf die Passagiere.
Aktuell sehr wenige Buchungen
Der Interkontinentalverkehr ist in Folge der Coronapandemie stark eingeschränkt. Die häufig wechselnden Einreiseregeln und -verbote erschweren eine verlässliche Planung für die Passagiere. Die Fluggesellschaften verzeichnen nach einem leicht verbesserten Feriengeschäft im Sommer aktuell sehr wenige Buchungen.