Lukaschenko: Für Atomwaffeneinsatz genügt ein Anruf bei Putin
Belarus' Lukaschenko droht dem Westen, im Kriegsfall reiche ein Anruf bei Putin für einen Atomschlag. Der Westen versuche, das Land auseinander zu reissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lukaschenko wettert gegen den Westen. Dieser versuche, das Land auseinander zu reissen.
- Im Kriegsfall sei ein mit Russland abgestimmter Atomschlag kein Problem.
- Russland hat die Stationierung von Atomwaffen in Belarus angekündigt.
Der Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenko, hat dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Im Kriegsfall könne er dazu jederzeit Russlands Präsidenten Wladimir Putin anrufen, prahlte Lukaschenko am Dienstag im russischen Fernsehen. «Was soll das für ein Problem sein, so einen Schlag abzustimmen? Das ist überhaupt keine Frage.»
Putin hatte im März die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Diese blieben aber unter Kontrolle Russlands, versicherte der Kremlchef. Die Atomwaffen würden gebraucht, um Belarus vor einem Angriff zu schützen.
Seit Jahren versuche der Westen, das Land auseinander zu reissen, behauptete Lukaschenko. Doch mit Atomwaffen sei Belarus nicht mehr angreifbar.
«Gott bewahre uns davor, diese Waffe einzusetzen»
«Die Bomben sind dreimal so leistungsstark wie die Bomben in Hiroshima und Nagasaki», sagte der seit 1994 herrschende 68-Jährige. «Etwa eine Million Menschen sterben sofort. Gott bewahre uns davor, diese Waffe einzusetzen», sagte Lukaschenko.
Belarus ist der engste Verbündete Russlands und hat auch sein Territorium für den Angriff auf die Ukraine zur Verfügung gestellt. Das Land erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Sowjetunion-Zusammenbruch erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen.
Stationiert werden sollen Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden demnach auf die neuen Waffen umgerüstet.