Maas verlangt Ende der türkischen Offensive in Nordsyrien
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hat ein Ende der türkischen Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrats.
«Wir rufen die Türkei dazu auf, ihre Offensive zu beenden und ihre Sicherheitsinteressen auf friedlichem Weg zu verfolgen», erklärte Maas am Mittwoch in Berlin.
Die Türkei nehme in Kauf, «die Region weiter zu destabilisieren» und riskiere ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Der Militäreinsatz drohe «eine weitere humanitäre Katastrophe sowie neue Fluchtbewegungen zu verursachen», warnte Maas.
Frankreich kündigte an, wegen des türkischen Angriffs eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu beantragen. Es sei eine gemeinsame Erklärung mit Deutschland und Grossbritannien in Arbeit, in der die Offensive «auf das Schärfste verurteilt» werde, sagte Europa-Staatssekretärin Amélie de Montchalin in Paris.
Die Türkei hatte am Mittwoch mit der Syrischen Nationalarmee eine neue Offensive gegen die YPG-Miliz in Nordsyrien gestartet. Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, der Militäreinsatz solle die «terroristische Bedrohung» an der Grenze der Türkei beseitigen und für Frieden sorgen.
Zudem solle damit eine «Sicherheitszone» geschaffen werden, um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zu erleichtern, erklärte Erdogan. Unmittelbar nach der Ankündigung wurden erste türkische Luftangriffe von der türkisch-syrischen Grenze gemeldet.