Macron duldet islamistische «Ghettos» nicht mehr
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreichs Präsident kündigt Verbot fundamentalistischer Verbände an.
- Macron bekräftigte seinen Willen zur «Wiedereroberung» der Problemviertel.
Am Freitag hielt Frankreichs Präsident seine lang erwartete Grundsatzrede im Pariser Vorort Les Mureaux. Er sagte, dass «islamistische Abspaltungstendenzen» und die «Ghettobildung» in Frankreich nicht mehr geduldet würden.
Er sprach sich unter anderem für ein Verbot fundamentalistischer Verbände aus, welche die französischen Werte und Gesetze missachten.
Macron: «Wiedereroberung» von islamischen Problemvierteln
Zudem soll Hausunterricht für Kinder nur noch unter starken Auflagen möglich sein. Für Anfang Dezember kündigte Macron dazu einen Gesetzentwurf an.
Macron bekräftigte seinen Willen zur «Wiedereroberung» von Problemvierteln, in denen Radikale Einfluss auf Schulen oder die öffentliche Ordnung nehmen.
Das rechte politische Lager in Frankreich wirft dem Staatschef vor, nicht hart genug gegen Islamisten vorzugehen. Konservative und Rechtspopulisten fordern unter anderem eine Sicherheitsverwahrung für sogenannte «Gefährder».
Islamistische Anschläge mit 250 Todesopfer
Frankreich wurde seit 2015 mehrfach von islamistischen Anschlägen erschüttert, bei denen mehr als 250 Menschen getötet wurden. Viele der Täter bekannten sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) oder anderen extremistischen Netzwerken.
Erst vor einer Woche hatte ein junger Pakistaner zwei Menschen in Paris schwer verletzt. Dies mit einem Messer vor dem früheren Redaktionsgebäude der Satirezeitung «Charlie Hebdo».