Macron liegt nach erster Wahlrunde vor Le Pen
Bei den ersten Hochrechnungen liegt der amtierende Staatschef Emmanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich vor Marine Le Pen.
Das Wichtigste in Kürze
- Macron liegt nach erster Wahlrunde bei Frankreichs Präsidentschaftswahl vor Le Pen.
- Frankreichs Amtsinhaber erzielte 28,1% der Stimmen, Le Pen 23,3%.
- Das definitive Wahlergebnis folgt am 24. April bei der Stichwahl.
Bei Frankreichs Präsidentschaftswahl liegt der amtierende Staatschef Emmanuel Macron laut ersten Hochrechnungen vor der Rechten Marine Le Pen. Die Sender France 2 und TF1 berichteten am Sonntagabend nach Schliessung der Wahllokale: Der Liberale und seine Konkurrentin vom Rassemblement National ziehen am 24. April in die Stichwahl.
Macron lag laut TF1 mit 28,6 Prozent deutlich vor Le Pen mit 24,4 Prozent. Die Hochrechnung von France 2 sah Macron bei 28,1 Prozent vor Le Pen mit 23,3 Prozent.
Auch wenn viele Franzosen unzufrieden mit Macrons erster Amtszeit waren, profitierte der 44-Jährige von der Schwäche anderer Kandidaten. Die rechte Populistin Le Pen versuchte dagegen, mit gemässigteren Tönen als früher zu punkten. Sie inszenierte sich zugleich als Anwältin derjenigen, die unter der Inflation und steigenden Preisen für Strom, Sprit und Lebensmittel leiden. Die anderen Kandidaten spielten im Wahlkampf eine deutlich geringere Rolle.
Stichwahl am 24. April
Macron und Le Pen treten nun am 24. April gegeneinander an – eine Wiederauflage des Stichwahl-Duells von 2017, in dem Le Pen Macron letztlich klar unterlag. Umfragen sagten für dieses Mal aber einen deutlich knapperen Ausgang vorher. Immer wieder gewann in der Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl.
Ein Sieg der 53-jährigen Le Pen wäre für Deutschland und Europa ein Schock mit bedeutungsschweren Folgen. Le Pen stellt die seit Jahrzehnten enge Zusammenarbeit mit Berlin infrage und strebt eher nach Kooperation mit Euroskeptikern. In der EU könnte Frankreich unter ihr vom Treiber zum Bremser werden, ganz anders als unter dem pro-europäisch engagierten Macron.
Unterschiedliche Ziele
In der eskalierenden Krise zwischen dem Westen und Russland befürchten Europa und die USA ein Bröckeln der festen Pro-Ukraine-Front. Le Pen tritt bereits zum dritten Mal an. Die langjährige Politikerin setzt sich unter anderem dafür ein, Einwanderung und Sozialleistungen für Ausländer einzuschränken.
Macron setzt auf wirtschaftliche Fortschritt und schaffte 2017 mit seiner Bewegung La République en Marche den Einzug in den Élyséepalast. Damals ein eher linker Kandidat, vertritt er mittlerweile verstärkt liberal-konservative Themen. Bevor er Präsident wurde, arbeitete er als Investmentbanker. Er beriet den sozialistischen Präsidenten François Hollande und war unter diesem von 2014 bis 2016 Wirtschaftsminister.