Mädchen in München von Gruppe gequält und mit Messer bedroht

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Deutschland,

In München (D) sollen Jugendliche zwei Mädchen gequält und beraubt haben. Videos der Vorfälle verbreiten sich nun im Netz.

Park München Dämmerung
Die Taten ereigneten sich im Juni in einem Münchner Park. (Symbolbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Jugendliche haben in München (D) zwei Mädchen bedroht und gequält.
  • Die Taten ereigneten sich bereits im Juni und verbreiten sich jetzt über Social Media.
  • Die Polizei ruft dazu auf, die Inhalte nicht weiter zu teilen.

Eine Gruppe Jugendlicher soll in München zwei Mädchen mit Schlägen und Tritten attackiert und mit einem Messer bedroht haben. Die Taten hätten sich über einen längeren Zeitraum gezogen. Die Vorfälle aus dem Juni dieses Jahres wurden nach Polizeiangaben gefilmt und auf Social-Media-Plattformen hochgeladen. Erst vor kurzem hatte eine ähnliche Tat Schlagzeilen gemacht.

Wie die Polizei mitteilte, hatte die Gruppe von fünf Jugendlichen zunächst eine 15-Jährige abgepasst und Geld von ihr gefordert. Angeblich habe sie das Geld einem Mädchen aus der Gruppe geschuldet. Als die Jugendliche sich geweigert habe, das Geld herauszugeben, sei sie geschlagen und getreten worden. Ausserdem hätten die Jugendlichen ihr teure Kopfhörer weggenommen.

Mädchen mit Messer bedroht

Daraufhin gingen alle Jugendlichen in einen Park, wo sie auf eine 12-jährige Bekannte der 15-Jährigen trafen. Das Kind sei von der Gruppe dann ebenfalls geschlagen worden, wie die Polizei mitteilte. Die Jugendlichen – vier Jungen und ein Mädchen – hätten zudem Tausend Euro von der 12-Jährigen gefordert. Beide Mädchen seien zudem mit einem Messer bedroht worden.

Messer auf Holz
Die Mädchen wurden unter anderem mit einem Messer bedroht. (Symbolbild) - unsplash

Als die Gruppe mit ihren mutmasslichen Opfern weiterziehen wollte, konnten die Mädchen den Angaben zufolge leicht verletzt entkommen. Sie informierten ihre Eltern und diese wiederum die Polizei. Ein 17-Jähriger und eine 15-Jährige aus der Gruppe befanden sich nach dem Vorfall in Untersuchungshaft.

Polizei: Inhalte nicht weiter im Netz teilen

Die Polizei rief auch dazu auf, Videos von dem Vorfall nicht weiter über die sozialen Netzwerke zu verbreiten. Diese sollten an die Polizei weitergeleitet werden.

«Wir verstehen, dass ihr mit dem Teilen solcher Inhalte helfen möchtet, Tatverdächtige zu identifizieren. Allerdings werden dadurch die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten verletzt», twitterte das Polizeipräsidium München. «Wir wollen eine digitale Hetzjagd auf Täter und eine Blossstellung der Opfer verhindern.»

Erst Anfang des Monats hatte der Fall eines Mädchens in München Schlagzeilen gemacht. Das Opfer soll von Mitschülerinnen und Mitschülern in einem Hinterhof in München geschlagen und beleidigt worden sein.

Die sieben Verdächtigen sollen das Kind etwa zwei Stunden lang gequält haben. Vor allem zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen waren demnach an den Angriffen beteiligt. Sie hätten der Zwölfjährigen unter anderem Ohrfeigen gegeben und sie verbal angegriffen. Zudem werde ermittelt, ob an ihr auch Zigaretten ausgedrückt wurden.

Bayern will härter gegen Jugendkriminalität vorgehen

Schon bevor der neue Fall bekannt wurde, hatte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) ein härteres Vorgehen gegen Jugendkriminalität angekündigt. Er stellt am Freitag zusammen mit der Staatsanwaltschaft München I entsprechende Massnahmen vor. Diese sollen sich vor allem an Intensivtäter richten.

Georg Eisenreich Bayern Innenminister
20230810_Innenminister Georg Eisenreich kündigte ein verschärftes Vorgehen gegen jugendliche Intensivtäter an. - keystone

Laut Polizeipräsidium München stieg die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent gestiegen. Sie liegt allerdings immer noch um 4,3 Prozent unter der Zahl aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 (8912 Tatverdächtige).

«Der Grossteil schwerer und wiederholter Taten wird vorwiegend durch eine kleine Gruppe von Intensivtätern verübt», sagte Eisenreich. «Diese haben Polizei und Justiz eng im Blick.»

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