Mallorca: Ballermann Gäste halten nicht viel von neuen Gesetzen
Mallorca will mehrere Gesetze gegen den Sauf-Tourismus einführen. Feriengäste beim Ballermann meinen dazu: «Wir lassen uns den Spass nicht verderben».
Das Wichtigste in Kürze
- Mallorca sagt dem «Sauftourismus» mit einer Verschärfung der Benimm-Regeln den Kampf an.
- Zumindest die deutschen Ballermann-Gäste halten offenbar nicht viel davon.
Mallorca macht Ernst im Kampf gegen den berüchtigten Sauf-Tourismus rund um den Ballermann. Strenge Regeln sollen das Treiben an der Partyküste rund um die Schinkenstrasse eindämmen. So darf unter anderem in der Öffentlichkeit von Party-Zonen künftig kein Alkohol mehr getrunken werden.
Die Verschärfung der sogenannten Benimmregeln wurde am Freitag in Palma bekannt gegeben. Bereits in den nächsten Tagen soll sie in Kraft treten. Wer sich nicht daran hält, dem droht ein saftiges Bussgeld zwischen 500 und 1500 Euro.
Die neuen Gesetze haben sich am Ballermann bereits herumgesprochen. Die grosse Frage: Was halten die Malle-Feriengäste davon? Die «Bild»-Zeitung hat sich auf der Partyinsel umgehört. Fazit: Die Sauftrupps wollen sich «den Spass» nicht verderben lassen.
So meint etwa der 19-jährige Max, der mit seiner Handball-Mannschaft den Saisonabschluss auf Mallorca feiert: «Der Tourismus am Ballermann wird deutlich leiden, die Leute müssen umdenken. Das war schon öfter Thema, aber umgesetzt wurde es nie. Wir lassen uns den Spass hier nicht vom Gesetz verderben.»
Sein Teamkollege Leopold, fügt an, dass es schwierig werde, so ein Gesetz bei so einem «Massentourismus in der Hauptsaison». Dafür würden die Einsatzkräfte fehlen, meint der 21-Jährige.
«Das Trinken hier gehört beim Ballermann dazu»
Eine andere Gruppe betont, dass das Gesetz ihrer Meinung nach «viel zu übertrieben» sei.
Der 30-jährige Tim sagt: «Das schreckt nicht ab. Das Trinken hier gehört zum Ballermann-Flair dazu. Die können beschliessen, was sie wollen, das Verbot lässt sich nicht durchsetzen.»
Und weiter: «Die Stadt lebt von diesem Sauf-Tourismus, auch in der Öffentlichkeit. Da stecken Millionen dahinter.»
Kreisliga-Fussballerin Marie (32) findet die Verschärfung der Benimm-Regeln gar «bodenlos». «Das Weg-Bier gehört zum Anheizen dazu – man wird schon einen Weg finden, das zu umgehen.»