McDonald's: Mitarbeiter verklagen den Konzern wegen Belästigung

Redaktion
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Grossbritannien,

McDonald's wird von Vorwürfen erschüttert, nach denen junge Mitarbeiter in Grossbritannien von Managern sexuell und anderweitig belästigt worden seien.

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McDonald's steht in Grossbritannien unter Beschuss. (Archiv) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • McDonald's wird von rund 700 Angestellten und Ex-Mitarbeitern heftig kritisiert.
  • Demnach gibt es unter anderem Beschwerden wegen sexueller Belästigung und Missbrauch.
  • So sollen etwa einer Mitarbeiterin (17) Extraschichten für Sex angeboten worden sein.

Vor einem Jahr hatte sich der Chef von McDonald's in Grossbritannien über die «toxische Arbeitskultur» in seinem Unternehmen öffentlich entschuldigt. Damals waren rund 400 Beschwerden wegen der teilweise unterirdischen Behandlung von Mitarbeitern bekannt geworden.

In der Folge versprach Alistair Macrow, die Arbeitbedingungen zu verbessern. Ein Jahr später zeigt sich jetzt: An den Missständen hinter der Burger-Theke hat sich mehr als ein Jahr danach offenbar nichts geändert.

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Im Gegenteil: Hunderte Mitarbeiter und Ex-Angestellte von McDonald's in Grossbritannien erheben nun erneut schwere Anschuldigungen. Unter anderem geht es sogar um sexuellen Missbrauch. Darüber berichtet unter anderem der «Mirror».

Das Ausmass ist gewaltig: Mehr als 700 Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt ihrer Anstellung 19 Jahre oder jünger gewesen sein sollen, haben Beschwerden eingereicht. Das teilte «Leigh Day» mit, eine auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwaltskanzlei in London.

Sex als Gegenleistung für Extraschichten?

Die Vorwürfe wiegen enorm schwer: So behauptet eine junge Frau, dass ein Schichtleiter in seinen Dreissigern sie um Sex als Gegenleistung für Extraschichten gebeten hatte. Sie sei damals gerade einmal 17 Jahre alt gewesen. Andere sollen gefragt worden sein, mit wie vielen Menschen sie schon Sex hatten.

In einem anderen Fall soll ein Restaurantleiter junge Angestellte unangemessen berührt haben. Ein weiterer Manager soll sich an junge weibliche Angestellte herangemacht haben.

Nach Angaben von «Leigh Day» sollen mehr als 450 McDonald's-Filialen in Grossbritannien in den Skandal verwickelt sein. Das entspricht gut einem Drittel aller Restaurants auf der Insel. Laut der Kanzlei hätten ihre Klienten «Diskriminierung, Homophobie, Rassismus, Behindertenfeindlichkeit und Belästigung» erlebt.

«Ist McDonald's zu einem Paradies für Raubtiere geworden?»

Alistair Macrow musste am gestrigen Dienstag im britischen Unterhaus Stellung zu den früheren und den jüngsten Vorwürfen nehmen. Der Grossbritannien-Chef von McDonald's, gab zu, dass lediglich 75 der insgesamt 400 Vorwürfe in der Vergangenheit untersucht worden seien. Dabei sei es zu 29 Entlassungen gekommen.

Der Vorsitzende Liam Byrne fragte ihn daraufhin: «Ist McDonald's zu einem Paradies für Raubtiere geworden?» Der 54-jährige Macrow beharrte darauf, dass er ein «Programm bedeutender Veränderungen» eingeführt habe, das «funktioniere».

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Eine Mitarbeiterin von McDonald's bereitet einen Burger vor. - keystone

Die mit den Vorfällen betraute Kanzlei rechnet jedoch damit, dass sich tendenziell noch mehr Mitarbeiter der Monster-Klage anschliessen werden. Eine Sprecherin von Leigh Day erklärte: «Die Zahl steigt weiter an, da immer mehr Angestellte erfahren, dass auch sie zu ihrem Recht kommen können.»

Offizielles Statement von McDonald's

In einem offiziellen Statement von McDonald's zu den jüngsten Vorwürfen heisst es: Ein Vorfall, bei dem Schichten nur gegen Sex vergeben worden sein sollen, sei ihnen nicht bekannt.

Und: «Wenn uns ausreichende Informationen zur Verfügung gestellt würden, würden wir sicherstellen, dass eine vollständige Untersuchung durchgeführt und gegebenenfalls geeignete Massnahmen ergriffen werden.»

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Kommentare

User #4152 (nicht angemeldet)

Können extrem teuer werden

User #3061 (nicht angemeldet)

Passt leider zum Image von den Manager von Mac Doof. Ich hoffe die Betroffenen erhalten Hilfe und eine satte Genugtuung. Und die Fehlbaren erhalten nie mehr einen Chefposten, nirgends.

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