Mega-Ausbruch? Forscher warnen vor Vulkan-Katastrophe in Europa
Im Gebiet rund um die italienische Stadt Neapel bebt die Erde. Forscher fürchten, dass es in Zukunft zu einem Ausbruch kommen könnte – mit verheerenden Folgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche kleinere Erdbeben erschütterten zuletzt das Gebiet rund um Neapel.
- Experten warnen vor dem Ausbruch eines Supervulkans.
- In der gefährlichen Zone leben fast eine halbe Million Menschen.
Rund 20 Kilometer westlich des Vesuvs liegen die Phlegräischen Felder. Das Gebiet ist dichtbesiedelt, liegt in der Nähe von Neapel und weist eine hohe vulkanische Aktivität aus. Es wird sogar als Supervulkan eingestuft.
Mega-Eruption nach kleineren Beben?
Schon seit Monaten kommt es dort immer wieder zu kleineren Erdbeben – zuletzt auch am vergangenen Wochenende. Handelt es sich dabei um Vorboten eines Ausbruchs des Supervulkans? Forscher zeigen sich besorgt.
Laut Giuseppe Matrolorenzo könnten die Beben Anzeichen für eine bevorstehende Mega-Eruption sein. Der Italiener ist Experte am Nationalen Geophysikalischen und Vulkanologischen Institut (INGV).
Gemäss Matrolorenzo könnte eine solche Eruption heftiger ausfallen als bei der Vesuv-Katastrophe von Pompeij, wie die «Augsburger Allgemeine» schreibt. Damals wurde die Stadt komplett in Asche gehüllt, Tausende von Menschen verloren ihr Leben.
Ein Ausbruch in diesem Ausmass hätte dem Fachmann zufolge Konsequenzen für ganz Europa. Eine Aschewolke könnte über mehrere Hundert Kilometer über die Alpen wandern – mit erheblichen Folgen für Wirtschaft, Klima und Flugverkehr.
«Nicht auszuschliessen»
Ein solches Szenario halten Forscher aktuell für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Das Risiko eines Ausbruchs des Supervulkans wird monatlich bewertet. Eine zuverlässige Prognose lässt sich jedoch nur schwer machen.
Vulkanologe Thomas Walter sagt gegenüber der «Bild»: «Ein Ausbruch ist tatsächlich nicht auszuschliessen, jedoch sind bei der gegenwärtigen Datenlage weder Zeitpunkt noch Lage vorhersagbar.»
Klar ist: In der Region um die Phlegräischen Felder gibt es einen Evakuierungsplan. Dieser sieht vor, dass die Bevölkerung in der roten Zone das Gebiet innerhalb von drei Tagen verlassen muss. Rund 480'000 Personen wären betroffen.