Melilla: Spanischer Innenminister verteidigt Gewalt an Grenze
An der Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla schlugen Beamte auf einen Migranten ein. Der spanische Innenminister verteidigt die Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Die spanische Polizei hat einen Mann bei der Grenzüberquerung verprügelt.
- Ein Video des Vorfalls löste viel Empörung aus.
- Der Innenminister Spaniens verteidigt das Vorgehen der Polizei jedoch.
Ein junger Mann klettert über einen Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla. Die Polizisten warten unten schon auf ihn – mit den Schlagstöcken in den Händen.
Bereits beim Abstieg kriegt der Mann Hiebe ab. Unten angekommen, wird er von mehreren Beamten verdroschen. Das zeigen Aufnahmen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTVE.
Innenminister bezeichnet Gewalt in Melilla als «verhältnismässig»
Nun verteidigt der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska das gewalttätige Vorgehen der Polizei. Laut «Guardian» bezeichnete er den Einsatz als «verhältnismässig».
Der Vorfall ereignete sich letzte Woche. Während zwei Tagen versuchten mehrere tausend Menschen, die Grenze zwischen Marokko und Melilla zu überwinden. Die spanische Regierung spricht von einem beispiellosen Ausmass an Gewalt, 60 Beamte und 52 Migranten seien verletzt worden.
Das Video löste viel Empörung aus, auch ausserhalb Spaniens. NGOs zeigten sich erschüttert über den Vorfall. Auch in der Schweiz sorgte das Video für Aufsehen. So drückte auch Basler Nationalrätin Sibel Arslan bei Twitter ihre Empörung aus.
Mensch werde ich wütend, wenn ich so was sehe! 🤬🤬😡 https://t.co/rt0qLUKk3p
— 𝗦𝗶𝗯𝗲𝗹 𝗔𝗿𝘀𝗹𝗮𝗻 (@SibelArslanBS) March 6, 2022