Melnyk fordert von Pistorius Kampfpanzer und Kriegsschiffe
Der ukrainische Vize-Aussenminister und frühere Berlin-Botschafter Andrij Melnyk fordert vom neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Lieferung von «Kampfpanzern, Kampfjets und Kriegsschiffen».
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Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland soll «Verweigerungstaktik» für immer ad acta legen.
Er hoffe auf umfangreiche schwere Waffenlieferungen an sein Land, sagte Melnyk dem Nachrichtenportal t-online. Dazu zählten «Kampfpanzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Artillerie, Flugabwehr und natürlich ausreichend Munition».
Pistorius müsse «viel entschlossener und schneller» agieren als seine Vorgängerin Christine Lambrecht, forderte der ukrainische Vize-Aussenminister weiter. «Damit kann er beweisen, dass Deutschland seine Verweigerungstaktik für immer ad acta gelegt hat.» Gleichwohl mache sich die Regierung in Kiew «keine Illusionen», sagte der frühere Botschafter seines Landes in Berlin. Pistorius habe in der Vergangenheit umstrittene Äusserungen getätigt, etwa als er 2018 die EU-Sanktionen gegen Russland habe «überprüfen» wollen.
Auch in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben) forderte Melnyk die Lieferung schwerer Waffen. Angesichts des «immer rücksichtsloseren Vorgehens Russlands» gegen ukrainische Zivilisten dürfe es für Deutschland «keine – selbst gezeichneten – roten Linien» mehr geben. Er erhoffe sich vor dem Treffen der Ukraine-Unterstützerländer am Freitag in Ramstein «neue mutige Schritte unserer Verbündeten», sagte Melnyk. Er forderte die westlichen Partner auf, «eine breite Panzerallianz auf den Weg zu bringen, deren Kern die Leoparden, Abrams und Challenger bilden sollten».