Die italienische Ministerpräsidentin Georgia Meloni will der illegalen Migration einen Riegel vorschieben.
Giorgia Meloni
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, hält eine Rede. Foto: Szilard Koszticsak/MTI/AP/dpa - sda - Keystone/MTI/AP/Szilard Koszticsak

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind innerhalb weniger Stunden wieder mehrere Hundert Migranten mit Booten aus Afrika an Land gegangen. Die Behörden meldeten am Donnerstag mehr als 700 Neuankömmlinge, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Erstaufnahmelager der Insel war mit mehr als 1100 Menschen weiterhin völlig überfüllt.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni appellierte abermals an andere Staaten, Italien zu helfen. Bei ihrer Rede in der UN-Generaldebatte in New York forderte sie die Vereinten Nationen zum «globalen Krieg» gegen Menschenhändler auf.

Das Eiland Lampedusa zwischen Sizilien und Nordafrika gehört seit Jahren zu den Brennpunkt der Migration nach Europa: Vergangene Woche waren dort wieder Tausende Migranten mit Booten aus Nordafrika gelandet – an einem einzigen Tag mehr als 5000. Die Behörden riefen deshalb den Notstand aus. Am Wochenende besuchte Meloni zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Insel. Seit Mittwoch landeten mehr als 20 neue Boote, die meisten aus Tunesien.

Bekämpfung illegaler Migration als Priorität

Das Thema Migration gehörte auch zu den Schwerpunkten beim ersten Auftritt der ultrarechten Ministerpräsidentin vor den Vereinten Nationen. Die Vorsitzende der rechtsnationalen Partei Fratelli d'Italia sagte: «Ich bin überzeugt davon, dass es Aufgabe dieser Organisation ist, Menschenhändlern ohne Heuchelei und ohne Kompromisse den globalen Krieg zu erklären.» Italien sei bereit, dabei an «vorderster Front» zu stehen.

Meloni steht seit knapp einem Jahr an der Spitze einer Koalition von Rechtsparteien. Die Bekämpfung illegaler Migration hatte im Wahlkampf zu ihren wichtigsten Versprechen gehört. Seit Beginn des Jahres kamen nach Angaben des Innenministeriums etwa 130 000 Migranten über den Seeweg nach Italien – annähernd doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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