«Menschenfarm» in Georgien: Frauen zur Eizellenspende gezwungen
Drei thailändische Frauen konnten aus einer Art «Menschenfarm» in Georgien befreit werden. Dort wurden ihnen Hormone verabreicht und Eizellen entnommen.
Drei thailändische Frauen sind kürzlich aus einer sogenannten «Menschenfarm» in Georgien befreit worden. Sie wurden dort gegen ihren Willen festgehalten und zur Eizellenspende gezwungen.
Die Opfer berichteten von systematischer Ausbeutung und Misshandlung durch ein kriminelles Netzwerk. Zuvor waren sie unter falschen Versprechungen nach Georgien gelockt worden.
Die «Die Bangkok Post» berichtet, dass den Frauen ein Job als Leihmutter in Aussicht gestellt worden sei. Herbei habe man ihnen einen Verdienst von bis zu 600'000 Baht (rund 15'800 Franken) versprochen.
Hormonbehandlungen und Eizellentnahme
Nach ihrer Ankunft in Tiflis im August 2024 nahm der Albtraum seinen Lauf. Die Frauen seien auf ein abgelegenes Gelände gebracht worden, das sie nicht mehr verlassen durften.
Dort wurden sie regelmässig mit Hormonen behandelt, um ihre Eizellenproduktion zu steigern. Einmal im Monat wurden die Frauen betäubt und ihre Eizellen entnommen.
Wer sich weigerte, die Prozedur durchzuführen, musste mit einer hohen Strafe rechnen. «RTL» zufolge betrug diese 70'000 Baht (etwa 1'850 Franken).
Dutzende weitere Frauen in Gefangenschaft
«Wir haben nie ein einziges Paar gesehen, das eine Leihmutter suchte», berichtete eine der Betroffenen laut «RTL.de». Die Eizellen wurden vermutlich ins Ausland verkauft.
Die Opfer berichten von weiteren Frauen, die sich noch in der Gewalt der Kriminellen befinden sollen. Man gehe laut «Nation Thailand» von 60 bis 70 aus, die meisten von ihnen sollen ebenfalls aus Thailand stammen.
Die drei betroffenen Frauen konnten erst im Januar 2025 nach intensiven Verhandlungen und der Zahlung eines Lösegeldes befreit werden. Dies teilte Pavena Hongsakula, ehemalige Ministerin für Soziales in Thailand, auf einer Pressekonferenz mitteilte.
Ermittlungen laufen
Die thailändische Polizei arbeitet laut «Bangkok Post» nun eng mit Interpol zusammen, um die Ermittlungen voranzutreiben. Ziel ist es, das gesamte kriminelle Netzwerk zu zerschlagen und weitere Opfer zu identifizieren.
Die Behörden in Georgien und Thailand ermitteln gemeinsam gegen die Verantwortlichen. Laut «Morgenpost» sollen chinesische Kriminelle hinter dem Menschenhändlerring stecken.
Die genauen Hintergründe und das Ausmass des Falls sind noch Gegenstand laufender Untersuchungen. Die Behörden hoffen, bald weitere Details aufdecken zu können.