«Menschenfarm» in Georgien: Frauen zur Eizellenspende gezwungen

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Georgien,

Drei thailändische Frauen konnten aus einer Art «Menschenfarm» in Georgien befreit werden. Dort wurden ihnen Hormone verabreicht und Eizellen entnommen.

Georgien Menschenfarm
In diesem Gebäude in Georgien sollen die Frauen in einer Art Menschenfarm gefangen gehalten worden sein. - Screenshot YouTube/@THAIRATH TV Originals

Drei thailändische Frauen sind kürzlich aus einer sogenannten «Menschenfarm» in Georgien befreit worden. Sie wurden dort gegen ihren Willen festgehalten und zur Eizellenspende gezwungen.

Die Opfer berichteten von systematischer Ausbeutung und Misshandlung durch ein kriminelles Netzwerk. Zuvor waren sie unter falschen Versprechungen nach Georgien gelockt worden.

Die «Die Bangkok Post» berichtet, dass den Frauen ein Job als Leihmutter in Aussicht gestellt worden sei. Herbei habe man ihnen einen Verdienst von bis zu 600'000 Baht (rund 15'800 Franken) versprochen.

Hormonbehandlungen und Eizellentnahme

Nach ihrer Ankunft in Tiflis im August 2024 nahm der Albtraum seinen Lauf. Die Frauen seien auf ein abgelegenes Gelände gebracht worden, das sie nicht mehr verlassen durften.

Georgien Menschenfarm Embryo
Offenbar wurden die Eizellen der Frauen auf der Menschenfarm in Georgien zur Kinderwunschbehandlung weiterverkauft. (Symbolbild) - Keystone

Dort wurden sie regelmässig mit Hormonen behandelt, um ihre Eizellenproduktion zu steigern. Einmal im Monat wurden die Frauen betäubt und ihre Eizellen entnommen.

Wer sich weigerte, die Prozedur durchzuführen, musste mit einer hohen Strafe rechnen. «RTL» zufolge betrug diese 70'000 Baht (etwa 1'850 Franken).

Dutzende weitere Frauen in Gefangenschaft

«Wir haben nie ein einziges Paar gesehen, das eine Leihmutter suchte», berichtete eine der Betroffenen laut «RTL.de». Die Eizellen wurden vermutlich ins Ausland verkauft.

Eine der Frauen nach ihrer Rettung von der Menschenfarm in Georgien. - Screenshot Facebook/@pavenafoundation

Die Opfer berichten von weiteren Frauen, die sich noch in der Gewalt der Kriminellen befinden sollen. Man gehe laut «Nation Thailand» von 60 bis 70 aus, die meisten von ihnen sollen ebenfalls aus Thailand stammen.

Die drei betroffenen Frauen konnten erst im Januar 2025 nach intensiven Verhandlungen und der Zahlung eines Lösegeldes befreit werden. Dies teilte Pavena Hongsakula, ehemalige Ministerin für Soziales in Thailand, auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Ermittlungen laufen

Die thailändische Polizei arbeitet laut «Bangkok Post» nun eng mit Interpol zusammen, um die Ermittlungen voranzutreiben. Ziel ist es, das gesamte kriminelle Netzwerk zu zerschlagen und weitere Opfer zu identifizieren.

Warst du schon mal in Georgien?

Die Behörden in Georgien und Thailand ermitteln gemeinsam gegen die Verantwortlichen. Laut «Morgenpost» sollen chinesische Kriminelle hinter dem Menschenhändlerring stecken.

Die genauen Hintergründe und das Ausmass des Falls sind noch Gegenstand laufender Untersuchungen. Die Behörden hoffen, bald weitere Details aufdecken zu können.

Weiterlesen

Gergien
2 Interaktionen
Eizellenspende Reaktionen Kritik
17 Interaktionen
zVg

Mehr aus Georgien

georgien
11 Interaktionen
Georgien
7 Interaktionen
Michail Kawelaschwili
7 Interaktionen