Minderjährige Buben-Bande vergewaltigt in Mülheim (D) 18-Jährige
An diesem Wochenende blickte ganz Deutschland nach Mülheim an der Ruhr: Eine fünfköpfige Gruppe aus 12- bis 14-jährigen Buben sollen eine junge Frau vergewaltigt, geschlagen und gefilmt haben.
Ermittelt wird gegen die Jugendlichen wegen eines «schweren Sexualdeliktes» – das gilt laut Gesetz, wenn der Beischlaf vollzogen oder die Tat gemeinschaftlich begangen wurde. Die 12-Jährigen kommen aber aufgrund ihres Alters straffrei davon. Den 14-Jährigen wiederum drohen im Falle einer Verurteilung maximal fünf Jahre Jungendhaft.
Alles begann am Freitagabend. Seinerzeit traf sich das 18-jährige Opfer mit einem engen Freund auf einem Spielplatz in Mülheim. Als dieser wegging, lockte einer der jungen Männer die Frau in ein nahegelegenes Waldstück.
Noch heute will die Stadtverwaltung das Jugendamt zu den Familien schicken. Dort sollen die Ermittler prüfen, wie die Angehörigen mit den Tatvorwürfen umgehen. Ausserdem will die Stadt Mülheim eine vorläufige Schulbefreiung für die Tatverdächtigen. Es wäre ohnehin die letzte Schulwoche vor den Sommerferien. Alle Verdächtigen haben die bulgarische Nationalität.
Beweismittel auf den Handys der Täter?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitagabend wurde in Mülheim (D) eine 18-jährige Frau vergewaltigt.
- Unter dringendem Tatverdacht steht eine minderjährige Buben-Bande.
- Die mutmasslichen Täter wurden befragt, sind aber wieder auf freiem Fuss.
- Stadt Mülheim will eine vorläufige Schulbefreiung für die Tatverdächtigen.
«Sie ist ihm gefolgt, weil sie ihn ganz gut vom Sehen kannte», sagte ein Ermittler zur «Bild». Dort hätten dann vier weitere Männer gewartet.
Gemeinsam sollen sie die geistig leicht behinderte Frau zum Oralsex gezwungen haben. Dann soll sie geschlagen und letztlich sogar vergewaltigt worden sein. Festgehalten wurde die schreckliche Tat mit den Handys ihrer Peiniger.
Nach knapp einer Stunde wurde dann ein älterer Anwohner auf die Gruppe aufmerksam. Sofort eilte er der 18-Jährigen zur Hilfe. Doch der 61-Jährige fand nur noch die traumatisierte und verletzte Frau auf dem Boden vor. Ihre Peiniger hatten längst die Flucht ergriffen.
Kein Haftbefehl gegen mutmassliche Täter
Nach einer Fahndung hatte die Polizei die Gruppe gestellt. «Als wir ermittelt haben, dass zwei aus der Gruppe zwölf Jahre und somit strafmündig sind, haben wir sie noch an Ort und Stelle an die Eltern übergeben», sagte der Polizeisprecher. Die drei 14-Jährigen seien festgenommen und noch am Samstag offiziell befragt worden. Sie gelten laut Polizei «dringend tatverdächtig».
Inzwischen befinden sich aber alle wieder auf freiem Fuss. «Ein Haftbefehl hatte in diesem Fall keine Aussicht auf Erfolg. Aufgrund der geltenden Gesetzeslage ist es sehr schwierig, so junge Verdächtige in U-Haft zu bringen», so der Polizeisprecher weiter. «Problematisch ist dabei aber, dass sie sich jetzt in Freiheit in ruhe absprechen können, um die Aussagen des Opfers in Zweifel zu ziehen.»