Mindestens 19 Tote bei Anschlägen in Afghanistan

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Bei mehreren Anschlägen sind in Afghanistan mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.

Mindestens 19 Tote bei Anschlägen in Afghanistan
Mindestens 19 Tote bei Anschlägen in Afghanistan - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Explosionen in Kabul und im Osten Afghanistans drei Tage vor Wahlkampfauftakt.

Bei drei Explosionen in der Hauptstadt Kabul wurden mindestens zehn Menschen getötet und 41 weitere verletzt, wie ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag mitteilte. Neun Zivilisten starben nach Behördenangaben zudem bei einem Bombenanschlag in der ostafghanischen Provinz Nangarhar.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu einem der Anschläge in Kabul. Die Attacken ereigneten sich drei Tage vor dem offiziellen Wahlkampfauftakt zur Präsidentschaftswahl am 28. September.

Nach Angaben eines Sprechers des afghanischen Innenministeriums fuhr gegen 8.10 Uhr Ortszeit (5.40 Uhr MESZ) ein Selbstmordattentäter im Osten Kabuls mit einem Motorrad gegen einen Bus und sprengte sich in die Luft. Bei dem Bus handelte es sich den Angaben zufolge um ein Fahrzeug des Bergbauministeriums. Die beiden anderen Explosionen wurden ebenfalls im Osten Kabuls gemeldet. Unter den zehn Toten befinden sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums fünf Frauen und ein Kind.

Bei einem weiteren Anschlag im Osten Afghanistans wurden neun Mitglieder einer Familie getötet, die sich auf dem Weg zu einer Hochzeit befanden. Einem Sprecher der Provinz Nangarhar zufolge wurde das Auto der Familie von einer Bombe erfasst. Sechs Frauen und drei Kinder wurden getötet. Zu dem Vorfall bekannte sich zunächst niemand. Zu einem Anschlag auf eine Hochzeit in Nangarhar vor rund zwei Wochen hatte sich der afghanische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Die Gewalt in Kabul und anderen Teilen Afghanistans nimmt trotz Bemühungen der USA um einen Friedensschluss mit den radikalislamischen Taliban zu. Einige Beobachter sehen in dem Anstieg der Gewalt den Versuch der Konfliktparteien, ihren Verhandlungsspielraum in den Friedensgesprächen zu vergrössern. Auch die USA haben die Luftangriffe auf Taliban-Stellungen seit Beginn des Jahres erhöht.

Den Preis für die Gewalt zahlt die afghanische Zivilbevölkerung. Nach Angaben der UNO wurden im vergangenen Jahr in Afghanistan mehr als 3800 Zivilisten getötet, darunter 927 Kinder.

Trotz der anhaltenden Gewalt betonen die USA und die Taliban, sie machten Fortschritte in den Friedensgesprächen. In einer rechtlich nicht bindenden Erklärung einigten sich die Konfliktparteien diesen Monat darauf, die Zahl der zivilen Opfer auf «null» reduzieren zu wollen.

Der US-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hält sich derzeit in Kabul auf und soll in den kommenden Tagen zu einer neuen Gesprächsrunde mit den Taliban in die katarische Hauptstadt Doha reisen.

Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, wollen möglichst bald eine Friedensvereinbarung mit den Taliban erzielen. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien geben, dass Afghanistan nie mehr zum Rückzugsort für Extremisten wird, wie es vor dem 11. September 2001 der Fall war.

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