Missbrauch: Papst Franziskus bedankt sich die Aufarbeitung
Am dritten Tag seiner Belgien-Reise hat sich Papst Franziskus zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals geäussert und seinen Dank für die Arbeit ausgesprochen.
Papst Franziskus hat sich in Belgien für die Aufarbeitung der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche im Land bedankt. «Missbrauch verursacht furchtbares Leid und Wunden und bedroht auch den Glaubensweg», sagte er am dritten Tag seiner Belgien-Reise in der Herz-Jesu-Basilika von Koekelberg in Brüssel an die Adresse von sozial Engagierten in der Kirche. «Danke für die grossartige Arbeit, die ihr leistet, um Wut und Schmerz in Hilfe, Nähe und Mitgefühl zu verwandeln.» Es bedürfe viel Barmherzigkeit, um nicht mit steinernem Herzen vor dem Leid der Opfer zu stehen.
Am Vortag hatte Franziskus den Missbrauch in der Kirche als Schande bezeichnet. «Die Kirche muss sich schämen und um Vergebung bitten und versuchen, alles zu tun, damit so etwas nicht wieder passiert.» Zuvor hatte Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo konkrete Schritte vom Pontifex zur Aufarbeitung gefordert.
Belgischer Premier fordert Taten
Seine Worte fielen für eine Begrüssung ungewöhnlich scharf aus. Am Freitagabend traf sich Franziskus mit 15 Opfern von Missbrauch durch Geistliche in Belgien. Der Papst bedankte sich für ihren Mut und äusserte Scham für das, was sie als Kinder durch die Priester, denen sie anvertraut waren, erlitten hatten, wie der Heilige Stuhl mitteilte.
Es sein ein «offenes, schwieriges und auch emotionales Gespräch» gewesen, sagte ein Teilnehmer im Anschluss der belgischen Nachrichtenagentur Belga. Demnach habe das Gespräch mehr als zwei Stunden gedauert, ursprünglich geplant gewesen sei eine Stunde.