Morandi Brücke in Genua: Justiz entdeckt gefälschte Gutachten
Vor sieben Monaten stürzte die Morandi-Brücke in Genua (I) ein. Jetzt ermittelt die Justiz gegen fünf Ingenieure wegen eventualvorsätzlicher Tötung.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 14. August war die Morandi-Brücke in Genua (I) zusammengebrochen.
- Jetzt wird gegen fünf Ingenieure wegen eventualvorsätzlicher Tötung ermittelt.
Sieben Monate nach dem folgenschweren Teileinsturz der Morandi Brücke in Genua (I) sind neue Erkenntnisse ans Licht gekommen. Wie mehrere italienische Medien berichten, sollen fünf Ingenieure Untersuchungsberichte zur Brücke gefälscht haben. Deshalb wird nun wegen eventualvorsätzlicher Tötung ermittelt – und nicht mehr nur wegen Fahrlässigkeit.
Die fünf Beschuldigten sollen den Berichten zufolge in einem Gutachten durchgeführte Tests erwähnt haben. In Wirklichkeit fanden diese aber nie statt. Dies wiederum führte dazu, dass die staatlichen Aufsichtsorgane keinen Anlass sahen, die Brücke zu sperren. Somit sei der Tod zahlreicher Menschen bewusst in Kauf genommen worden.
Brückendrama kostete 43 Menschen das Leben
Die Staatsanwaltschaft ermittelt insgesamt gegen 74 Personen. Und 71 von ihnen wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Die viel befahrene, fast 1200 Meter Morandi-Brücke war am 14. August auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, darunter vier Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt und zahlreiche Anwohner mussten in der Folge ihre Häuser räumen.