München, Stuttgart, Frankfurt: Apples Kamera-Autos starten

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Deutschland,

Ab Montag fahren Kamera-Autos von Apple erstmals auch Strassen deutscher Städte ab. Es geht vor allem darum, die Karten auf Apple-Geräten zu verbessern, es könnte aber auch ein Panorama-Dienst folgen - ähnlich wie Street View von Google.

Ein Kamerafahrzeug von Apple macht Aufnahmen für den Kartendienst des iPhone-Konzerns. Foto: Andrej Sokolow
Ein Kamerafahrzeug von Apple macht Aufnahmen für den Kartendienst des iPhone-Konzerns. Foto: Andrej Sokolow - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple startet die Fahrten seiner Kamera-Autos in Deutschland unter anderem in München, Stuttgart und Frankfurt.

Ausserdem stehen ab Montag Mannheim, Heilbronn, Augsburg sowie diverse Landkreise in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland auf dem Terminplan, wie aus einer online veröffentlichten Liste hervorgeht. Berlin, Bremen, Hamburg sowie fünf weitere Bundesländer werden erst im kommenden Jahr abgefahren, wie Apple am Montag bestätigte.

Apple schickt gut 80 Fahrzeuge nach Deutschland. Bis Ende September sollen die Apple-Fahrzeuge auch in Brandenburg, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Sachsen unterwegs sein. Orte und Zeitpläne könnten etwa wegen der Wetterlage geändert werden, schränkt Apple zugleich ein. Erst im kommenden Jahr kommen Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein dran.

Die Daten sollen in erster Linie die Apple-Karten in iPhones und anderen Geräten des Konzerns verbessern, hiess es. Apple kann aus den Fotos unter anderem Informationen wie Namen von Strassen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Strassenführung herausziehen. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen - Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View.

Bei Look Around können Nutzer sich auf dem Bildschirm durch dreidimensionale Darstellungen von Strassenzügen bewegen. Die Funktion soll im Herbst zunächst für einige ausgewählte Gebiete wie die Umgebung von San Francisco verfügbar sein.

Gesichter und Autokennzeichen werden bei Look Around - wie auch etwa bei Googles Street View - automatisch verpixelt. Nutzer können die Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häuser beantragen. Diese Möglichkeit bietet der Konzern vor einer möglichen Einführung von Look Around in Deutschland und direkt zum Start der Kamerawagen-Fahrten an. Über die Einführung von Look Around in Deutschland soll erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Der bayerische Landesdatenschützer Thomas Kranig betonte, sollte sich der Konzern für den Start von Look Around in Deutschland entscheiden, «dann müsste neben einer transparenten und rechtzeitigen Information auch eine leicht zugängliche Widerspruchsmöglichkeit von Apple, wie Google dies für den Dienst Street View angeboten und ungesetzt hat, bereitgestellt werden».

Vor dem Start der Kamerafahrten in Deutschland war Apple mit dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht in Kontakt. Die Informationen aus den Fahrzeugen werden auf Apples Server in den USA geladen. «Die Daten werden verschlüsselt in den Fahrzeugen gespeichert und nur bei Apple intern weiterverarbeitet. Der Verschlüsselungsschlüssel ist nach unseren Informationen nur in Besitz von Apple», erklärte das Landesamt. Federführend für Apple in Europa ist die irische Datenschutzbehörde. Das Landesamt in Bayern würde alle Beschwerden aus Deutschland an sie weiterleiten.

Die Autos sind neben Foto-Kameras mit Laser-Radaren ausgestattet, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf. Andere Daten werden laut Apple nicht erhoben.

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail ( ) beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen - etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt.

Der Start von Googles Street View Mitte 2010 wurde von der Debatte um das Recht auf Verpixelung nicht nur der Gesichter, sondern auch der Wohnhäuser überschattet. Die Strassenzüge deutscher Städte in dem Dienst weisen seitdem zahlreiche Lücken auf. Google schickte danach zwar mehrfach wieder Kamerawagen nach Deutschland, nutzte die Bilder aber nur, um das Kartenmaterial zu verbessern. Die veröffentlichten Street-View-Fotos wurden nicht aufgefrischt, und es wurden bisher auch keine Pläne dafür bekannt.

Vor Deutschland fuhren Apples Kamerawagen in Europa bereits Strassen in Grossbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien ab.

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Matt Gaetz
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