München-Terrorist soll Gewehr am Tag vor Attentat gekauft haben

Vor dem israelischen Generalkonsulat in München kam es am Donnerstag zu einem Terroranschlag. Der Täter hatte die Waffe offenbar erst kurz vorher erworben.

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In der Münchner Innenstadt ist es zu Schüssen gekommen. Eine verdächtige Person wurde gestoppt. - X / @RonenSteinke

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei tötete am Donnerstag einen Mann, der in München um sich schoss.
  • Der 18-jährige Täter soll aus islamistischen Motiven gehandelt haben.
  • Der Verkäufer, von dem er das Gewehr hatte, hat die Waffe in Videoaufnahmen wiedererkannt.

Ein 18-jähriger Mann aus Österreich schoss am Donnerstag in der deutschen Stadt München um sich. Es soll sich um einen islamistisch motivierten Anschlag gehandelt haben. Die Polizei erschoss den Täter schliesslich.

Nun kommen weitere Details zur Vorbereitung des Attentats ans Licht. Der Islamist habe das Gewehr aus der Weltkriegszeit erst kurz vor dem Anschlag gekauft, berichtet die «Bild»-Zeitung.

Täter kaufte Waffe trotz Waffenverbot

Am Donnerstag hat sich demnach ein Mann bei der Polizei gemeldet. Seinen Angaben nach hat er dem Terroristen am Mittwoch – also einen Tag vor dem Angriff – die Waffe verkauft. Der Verkauf soll bei Salzburg stattgefunden haben.

Von der Tat kursieren Videos im Internet. Auf einer solchen Aufnahme hat der Verkäufer gemäss eigenen Angaben die Tatwaffe wiedererkannt.

Beim Verkäufer handelt es sich laut Österreichs Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, um einen Sammler. Der Kontakt kam über eine Online-Plattform zustande. Der Karabiner wechselte laut Ruf für 350 Euro den Besitzer, dazu kamen noch ein Bajonett um 50 Euro und etwa 50 Schuss Munition.

Wie die «Bild» weiter schreibt, könnte der Täter nach dem Kauf bewusst schnell gehandelt haben. Denn die entsprechende Waffe ist zwar grundsätzlich frei erwerbbar – allerdings muss man den Deal innerhalb von sechs Wochen melden.

Der Täter hätte dies aber nicht tun können, da gegen ihn ein Waffenverbot vorlag. Grund für die Massnahme war eine Körperverletzung im Jahr 2023. Das Waffenverbot hätte in der Theorie bis 2028 gegolten.

Schon damals tauchte auf seinem Handy Propaganda des Islamischen Staats auf. Allerdings stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein.

Täter hatte Bezug zu Islamisten

Am späteren Freitagmorgen gibt es weitere Details zum Täter. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, hatte er einen Bezug zu einer Islamisten-Gruppe.

Konkret geht es um die Gruppe «Haiat Tahrir al-Scham» (HTS), eine militant-islamistische Miliz.

Keine weiteren Waffen bei Hausdurchsuchung gefunden

Bei der Durchsuchung des Wohnhauses im Salzburger Land, in dem der 18-Jährige mit seinen Eltern wohnte, wurden laut Ruf am Donnerstag keine weiteren Waffen und kein offensichtliches islamistisches Propagandamaterial gefunden. Sichergestellte Datenträger müssen aber noch ausgewertet werden.

Der junge Mann mit bosnischen Wurzeln hatte nach Angaben von Ruf am Montag eine neue Arbeit angenommen. Als er Donnerstagfrüh nicht in seinem Betrieb erschienen war, kontaktierten seine Eltern am Vormittag die Polizei und meldeten ihren Sohn als vermisst. Von dem Vorfall in München, der bereits etwa eine Stunde zuvor stattgefunden hatte, wussten die Eltern zu jenem Zeitpunkt noch nichts, wie Ruf berichtete.

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Sinwar
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