Nach Anschlag in Magdeburg: Attentäter drohte schon 2013
Der mutmassliche Täter des Anschlags in Magdeburg fiel bereits vor Jahren durch Drohungen auf. Behörden sahen jedoch keine konkrete Gefahr.
Neue Details zum Weihnachtsmarkt-Attentat in Magdeburg kommen ans Licht. Der Verdächtige Taleb Al-Abdulmohsen war den Behörden schon länger bekannt.
Laut «T-Online» drohte er bereits 2013 mit einem Anschlag. Demnach soll Al-Abdulmohsen schon vor Jahren in Mecklenburg-Vorpommern auffällig geworden sein.
Damals soll er der Ärztekammer mit einem Anschlag gedroht haben. Die Behörden stuften ihn jedoch nicht als Gefährder ein.
Gefährderansprache erwogen
Laut «Welt» befasste sich die Polizei 2023 erneut mit Al-Abdulmohsen. Eine «Gefährdungsbeurteilung» ergab, dass von ihm «keine konkrete Gefahr» ausgehe.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, er sei «nicht im Fokus» der Ermittler gewesen.
Hinweise an Behörden nach Anschlag in Magdeburg
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erhielt ebenfalls Hinweise zu Al-Abdulmohsen. Wie «T-Online» berichtet, verwies das BAMF die hinweisgebende Person an die zuständigen Behörden.
Die Polizei Magdeburg soll dem Täter Monate vor der Tat ein Gefährderanschreiben geschickt haben. Dies berichtet der «MDR», dem das Schreiben vorliegt.
Hintergrund des Täters
Al-Abdulmohsen kam 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland. Die «Luzerner Zeitung» berichtet, dass er 2016 Asyl beantragte.
Er gab an, in seiner Heimat mit der Todesstrafe rechnen zu müssen. Der 50-jährige Arzt arbeitete in einem Spital in Bernburg.
Er half suchtkranken Straftätern. In letzter Zeit soll er sich laut «Luzerner Zeitung» häufiger krankgemeldet haben.
Motive und Radikalisierung
Al-Abdulmohsen bezeichnete sich selbst als Ex-Muslim und Islam-Kritiker. Auf sozialen Medien äusserte er sich zunehmend radikal.
Er warf Deutschland vor, Europa islamisieren zu wollen. Die «Luzerner Zeitung» berichtet, dass er der AfD nahestehen soll.
Er verbreitete lobende Äusserungen über AfD-Chefin Alice Weidel und plante angeblich eine «Akademie für ehemalige Muslime» mit der Partei.