Nach Brückeneinsturz: Italien fehlt Geld für regelmässige Prüfung
Am Wochenende kam es aufgrund eines Erdrutsches zu einem Brückeneinsturz in Ligurien. Anscheinend handelt es sich dabei nicht um die einzige gefährdete Brücke.
Das Wichtigste in Kürze
- In Ligurien brach am Wochenende eine 30-Meter lange Autobrücke ein.
- Dabei wurde niemand verletzt.
- Offensichtlich besteht in Italien ein allgemeines Sicherheitsproblem bei Brücken.
Das Unwetter in Italien forderte bereits mehrere Tote – nun ist es in Ligurien am Wochenende zum Einsturz eines rund 30-Meter langen Autobahnviadukts gekommen. Dieses soll durch einen Erdrutsch zusammengebrochen sein, zu Schaden ist niemand gekommen.
Erst im vergangenen Jahr waren beim Einsturz der Morandi-Brücke in Genua 43 Menschen ums Leben gekommen.
Zum Unglück in Ligurien schrieb die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera»: «Sollen wir unser Schicksal weiterhin dem Brückenheiligen Johannes Nepomuk anvertrauen, dem Beschützer vor Erdrutschen und Überschwemmungen? Wie sehr hat hier das Glück geholfen, anstelle der seit jeher vernachlässigten täglichen Wartung unserer Infrastruktur?»
Die Erhebungen der Feuerwehr, die Analysen der Wissenschaftler und die Ermittlungen der Justiz würden herausfinden, ob und in welchem Masse auch dieses Mal Sorglosigkeit und Schlamperei eine Rolle gespielt hätten.
Weitere Brücken «besorgniserregend»
Der Projekt-Auftrag, welcher 7317 italienische Brücken und Tunnel zur Überprüfung vorsieht, wurde laut der Zeitung nie umgesetzt. Durch die Anzahl an Erdrutschen in Norditalien müssten die Brücken jedoch fortlaufend geprüft werden. Allerdings würden dazu die finanziellen Mittel fehlen.
Vier Brücken auf der A6 zwischen Turin und Savona wurden vom nationalen Forschungsrat als «besorgniserregend» eingestuft. Das eingestürzte Autobahnviadukt war allerdings nicht auf dieser Liste.