Nach Massakern: Zehntausende bei Protest gegen Gewalt in Serbien
Nach zwei Massakern in der vergangenen Woche haben Zehntausende Menschen am Freitagabend in Belgrad gegen Gewalt demonstriert. Die Teilnehmer der Kundgebung versammelten sich in der serbischen Hauptstadt vor dem Parlament und zogen über die Stadtautobahn in die Vorstadt Neu-Belgrad, wie Medien berichteten. Sie forderten demnach unter anderen die Schliessung privater Fernsehstationen, die Gewalt und Mafia-Kriminalität beschönigten und Propaganda für die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic machten.
Das Wichtigste in Kürze
- Zu dem Protest aufgerufen hatten liberale und linke Oppositionsparteien sowie Bürgerbewegungen.
Auslöser waren zwei Gewalttaten, die nicht unmittelbar in einem Zusammenhang stehen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte ein erst 13-jähriger Schüler in einer Belgrader Schule acht Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später hatte ein 21-Jähriger in einem Dorf bei Belgrad auf Menschen geschossen und acht von ihnen getötet.
Die Polizei hatte im Vorfeld der Demonstration erklärt, dass die Blockierung der Belgrader Stadtautobahn gegen die Gesetze verstossen würde. Sie griff aber nicht ein, als der Demonstrationszug den Verkehr zum Erliegen brachte. Die Kundgebung verlief friedlich.