Nach Recherchen: Ausmass von Kanye Wests Skandal bei Adidas bekannt
Nach antisemitischen, obszönen und Hitler verherrlichenden Kommentaren von Kanye West, beendete Adidas im Jahr 2022 die Zusammenarbeit, mit dem Musiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Oktober 2022 beendete Adidas die Zusammenarbeit mit Kanye West.
- Grund dafür waren antisemitische und andere obszöne Äusserungen und Aktionen.
- Ein neu erschienener Bericht zeigt erstmals das Ausmass des Fehlverhaltens des Rappers.
Für den Rapper Kanye West endete im Oktober 2022 die Zusammenarbeit mit dem Schuhersteller Adidas. Fast ein Jahrzehnt hatten das Unternehmen und der Musiker eine profitable Zusammenarbeit gepflegt. Mit der «Yeezy»-Kollektion vertreibt Adidas die von West entworfenen Schuhe mit einem Milliardengewinn.
Grund für die Trennung von ihrem Geschäftspartner waren dessen wiederholte antisemitische Aussagen und anstössige Aktionen. Die Konsequenz zog das Unternehmen offenbar jedoch erst nach sehr langer Zeit der Billigung. Mehrere andere Firmen hatten zu dem Zeitpunkt bereits die Zusammenarbeit mit dem Rapper beendet.
Aufforderung zum täglichen Küssen eines Hitler-Abbilds
Die «New York Times» hat recherchiert und zusammengeführt, was in den Jahren alles vorfiel: Bereits 2013 soll Kanye West die Adidas-Zentrale in Herzogenaurach besucht und ein Hakenkreuz auf einen Schuh gemalt haben. Damit solle er zum Ausdruck gebracht haben, wie beleidigend er die Entwürfe finde.
Auch einen jüdischen Manager bei Adidas soll er brüskiert haben: West habe dem Mann empfohlen, täglich das Bild Adolf Hitlers zu küssen. Der Musiker fiel ausserdem auch in anderer Richtung mit Obszönitäten auf. So soll er Mitarbeitenden des Schuhherstellers während eines Meetings einen Porno vorgespielt haben, um die Kreativität zu steigern.
Öffentlicher Druck zwang Adidas zum Handeln
Erst als der Rapper wiederholt öffentlich mit seinen Anstössigkeiten aufgefallen war, zog Adidas Konsequenzen. Das Unternehmen beendete die Zusammenarbeit mit der Begründung, weder Antisemitismus noch andere Arten von Hassreden zu dulden.
Für ein Interview mit der «New York Times» willigte das Unternehmen nicht ein, gab jedoch folgende offizielle Erklärung ab: Es gebe «keine Toleranz für Hassreden und beleidigendes Verhalten, weshalb das Unternehmen die Adidas Yeezy-Partnerschaft beendet hat.»
Von der Zusammenarbeit profitiert der Schuhhersteller weiterhin. In diesem Jahr wurden die bereits produzierten Yeezy-Schuhe auf den Markt gebracht. Aufgrund deren hoher Verkaufszahlen wurde die Prognose für das kommende Jahr von Unternehmensseite bereits erhöht.
Bjørn Gulden, Vorstandsvorsitzender bei Adidas, kündigte an, einen Grossteil des Erlöses zu spenden. Die Einnahmen sollen an Organisationen gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung gehen.